Der Bub Martin und Adler Rod Elbahn sind beste Freunde. Sie haben schon viel gemeinsam erlebt und freuen sich auf weitere Abenteuer. Diesmal geht es natürlich um Weihnachten.
Weihnachten. Kennt eigentlich jeder, oder? NEIN! Der kleine Martin kennt Weihnachten nicht. NOCH nicht – aber alles der Reihe nach.
Der Bub und sein Vater lebten in einem kleinen Dorf nahe dem Waldesrand. Rund um das Haus war nur Natur. Der Vater ging jeden Tag zur Arbeit, und ab und zu kam Martin, sein Freund, der Adler Rod Elbahn, besuchen. Mit seinem flatternden Gefährten hatte er schon einmal Österreich erkundet, und gemeinsam waren die beiden mit dem Osterhasen um die Welt gehoppelt. So verging die Zeit, und die letzten bunten Blätter verschwanden von den Bäumen, als es Winter wurde.
Martin baute im Garten einen Schneemann – oder wohl besser ein Schneemonster. Es war ein Berg aus unzähligen Händen und Füßen, sechs Augen, drei Nasen, vier Händen und einem riesigen Bauch. Auf einmal wurde der Schnee aufgewirbelt, und holterdipolter – purzelte der Adler in Martins Arme. „Rod Elbahn“, jauchzte Martin vergnügt. Sie hatten sich schon eine Weile nicht gesehen. Rod plusterte sich auf und schüttelte die Schneeflocken aus dem Gefieder. „Na Martin? Schon einen Weihnachtsbaum gefällt?“, krächzte der Adler.
Der Bub hatte keine Ahnung, wovon der Vogel sprach. „WEIHNACHTEN“, wiederholte Rod, doch Martin kannte dieses Fest nicht. Als der Adler das erfuhr, blieb ihm fast sein kleines Vogelherz stehen: „Weihnachten ist das Fest der Liebe. Es gibt auf der Welt verschiedene Kulturen und verschiedene Götter. Das heißt jetzt aber nicht, dass die Götter sich da oben im Himmel bekriegen. Die sind ganz lieb. Die leben da so vor sich hin und schauen auf die Erde, ob die Menschen friedlich miteinander leben. Denn eines ist ganz wichtig: Wir sind alle gleich! Im Grunde wollen wir ja nur eines: glücklich sein und uns respektieren! Und da wären wir wieder bei Weihnachten. Hier wollen wir auch den anderen respektieren und gemeinsam feiern. Zwar wird nicht in jedem Land gleich gefeiert, aber es wird gefeiert. In unserer Gegend feiern wir die Geburt von Jesus Christus“, erklärte Rod.
Martin wurde traurig, dass er dieses schöne Fest nicht kannte. Der Vogel hüpfte näher an Martin heran, legte einen Flügel um seine Schultern und sagte: „Ich werde dir zeigen, wie die Welt Weihnachten feiert!“ Der Bub wollte noch etwas sagen, doch Rod unterbrach ihn, hob ihn auf seinen Rücken und flog mit ihm durch die Wolken. Es verging einige Zeit, bevor der Vogel wieder landete.
Ihr erster Landeplatz war Frankreich, und Rod begann zu erzählen: „Hier gibt es einen alten Mann, der die Geschenke bringt. Der französische Weihnachtsmann heißt ,Père Noël‘. Seine Geschenke trägt er in einem Korb auf dem Rücken, ähnlich wie bei der Weinernte. Gegessen wird auch viel. Truthahn mit Kastanien ist für viele Franzosen das typische Weihnachtsessen, ,le réveillon‘ am Abend des 24. Dezember. Man wünscht sich ,Joyeux Noël‘, das wird „Schoajö Noel“ ausgesprochen. Das heißt ,Frohe Weihnachten‘. Am Weihnachtsabend wird ein Baumstamm angezündet, und die Asche wird für gute Ernte auf den Feldern verstreut.“
Der Adler wollte Martin noch einige andere Bräuche zeigen, deshalb packte er ihn auf seinen Rücken, und es ging weiter. Wohin? Das liest du morgen.
Wenn Christian und Lesefuchs Theo deine Schule besuchen und euch vorlesen sollen, schreib ein E-Mail an theo@krone.at. Vorlesevideos mit Christian gibt es auch auf www.kidskrone.at.
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