Die Energie AG durchbrach beim Umsatz die Vier-Milliarden-Euro-Schallmauer. Doch Zukäufe von Strom drückten aufs Ergebnis des Energieversorgers mit Sitz in Linz. Dafür brachten die Turbulenzen am Energiemarkt ein starkes Plus bei Neukunden.
Aufgrund von Wasserknappheit war die eigene Stromproduktion ins Stocken geraten, und es musste noch mehr als sonst zugekauft werden - diese Situation drückte bei der Energie AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 gewaltig auf das Ergebnis: Obwohl der Umsatz erstmals sogar die Vier-Milliarden-Euro-Marke durchbrach, belief sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern „nur“ auf 150,6 Millionen Euro, was ein Minus zum Jahr davor von 37,8 Millionen € bedeutete.
„Wir sind damit weit entfernt von außergewöhnlichen Gewinntangenten“, betonte Werner Steinecker in Richtung der geplanten Übergewinnsteuer für Energieunternehmen.
Für Steinecker war die Bilanz-Präsentation gestern im Powertower in Linz zugleich der Schlussakkord nach 50 Jahren Energie AG, wovon er fünfeinhalb Jahre als Generaldirektor fungierte. Mit Jahresende geht der 65-Jährige in Pension, übergibt das Zepter an Leonhard Schitter. „Das Unternehmen ist gut bestellt, die breite Aufstellung macht sich bezahlt - mir ist nicht bang um die Zukunft“, sagt Steinecker.
Blackout-Test erfolgreich
Die Turbulenzen auf dem Energiemarkt sorgten dafür, dass nach mehreren Jahren, in denen Kunden zu Billiganbietern überwechselten, wieder viele zurückkehrten. Insgesamt verzeichnete die Energie AG 2021/22 rund 30.000 Neukunden. Im Hintergrund laufen auch Vorbereitungen für Blackout-Szenarien, wie Technikvorstand Stefan Stallinger verriet. Ein im September erfolgter Test für das Anfahren von Kraftwerken ohne externe Energie verlief erfolgreich.
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