Tödliche Prügelattacke

Bürgermeister: „Haben aus 2015 nichts gelernt“

Politik
21.12.2022 19:15

Nach einer brutalen Schlägerei in einem Lokal in Schattendorf (Bezirk Mattersburg im Burgenland) mit zwei Schwerverletzten ist eines der Opfer im Spital verstorben. Thomas Hoffmann (SPÖ), der Bürgermeister der Marktgemeinde, sieht darin ein Versagen der Bundesregierung: Diese nehme ihre Verantwortung nicht wahr. „Es ist seit dem Jahr 2015 nichts daraus gelernt worden. Es wurden keine Schritte gesetzt.“

„Der Vorfall erschüttert unsere Gemeinde zutiefst“, sagt Bürgermeister Thomas Hoffmann im Gespräch mit krone.tv. Seit mehr als eineinhalb Jahren weise die burgenländische Sozialdemokratie und Hans Peter Doskozil darauf hin, dass es Probleme mit der Migration gibt. „Die Stimme des Burgenlandes wird anscheinend nirgendwo wahrgenommen“, so Hoffmann.

(Bild: krone.tv)

Keine andere Region in Europa sei mit so hohen Aufgriffszahlen an der Grenze konfrontiert wie das Burgenland. „Wöchentlich schildern Burgenländerinnen und Burgenländer in betroffenen Gemeinden ihre Angst, das Haus ohne Begleitung zu verlassen“, so der besorgte Bürgermeister. Bis vor Kurzem habe man noch bis zu 600 Aufgriffe täglich im Burgenland registriert, jetzt seien es nur noch 100 bis 200. „Es geht hier um eine kleine Winterpause.“

Familienvater nach Prügelattacke gestorben
Jener 42-jährige Burgenländer, der bei einer Rauferei am Wochenende in Schattendorf lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatte, ist tot. Bei dem Opfer handelt es sich um einen zweifachen Familienvater aus der Gemeinde. Er war am Samstag mit seinen Freunden unterwegs, der Ausflug der Gruppe endete dann in der Nacht auf Sonntag in dem Lokal. Zur Rauferei kam es vor dem Lokal, wobei der genaue Hergang laut Staatsanwaltschaft noch offen ist. Informationen erhofft man sich auch durch die angeordnete Obduktion.

(Bild: Christian Schulter)
Der Abgang zur Disco (Bild: Schulter Christian)
Der Abgang zur Disco

18-jähriger Verdächtiger in U-Haft
Bereits am Montag wurde der 18-jährige Verdächtige festgenommen. In der ersten Einvernahme war der syrische Staatsbürger, der in Niederösterreich in Neunkirchen wohnt, nicht geständig. Über ihn wurde eine vorerst 14-tägige Untersuchungshaft verhängt - wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Gegen ihn wird wegen absichtlich schwerer Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.

Den ganzen Talk mit dem Bürgermeister Thomas Hoffmann (SPÖ) sehen Sie im Video oben. 

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