Neue „Krone“-Serie gibt Einblicke in die Arbeit des Landeskriminalamtes Niederösterreich: Diesmal berichten Ermittler über immer neue Herausforderungen bei den Betrugsmaschen. Das Motiv bleibt dabei immer gleich: Gier!
Hier wird mit dem Leid der Menschen gespielt. Die Täter kennen dabei keine Skrupel. Für sie zählt allein der Gewinn. Immer wieder sehen sich die Ermittler des Landeskriminalamtes mit neuen Betrugsmaschen konfrontiert. Dabei reicht die Palette von gefälschten Urkunden und Falschgeld über Versicherungsbetrug bis hin zum „Polizei- und Kautionstrick“. Wenn Kriminelle betrügerische Handlungen setzen, sind Johannes Zöchbauer und sein Team zur Stelle.
In der Liebesfalle
„Betrüger spielen mit den Bedürfnissen der Menschen“, erklärt der Chefinspektor. Wie etwa beim „Love Scam“, wo Opfern die große Liebe vorgegaukelt wird. Erst im Oktober tappte eine 47-jährige Mostviertlerin in diese Falle. Auf einer Datingplattform lernte die Frau einen vermeintlichen Arzt kennen.
Zehn Monate wurden per Mail Liebesbekundungen ausgetauscht. Wegen Verstoßes gegen Einfuhrbestimmungen saß der Herzbube angeblich plötzlich in einem türkischen Gefängnis und brauchte Geld für den Anwalt. Die Frau überwies in Summe knapp 15.000 Euro auf ein ukrainisches Konto. Doch mit erfolgter Überweisung war die Liebe des „Mediziners“ erloschen.
Alleine heuer 14 Millionen Euro Schaden
Auch mittels „Polizeitrick“ werden von Betrügern große Summen Bargeld sowie Wertgegenstände lukriert. Erst kürzlich ergaunerten Kriminelle bei einer 78-Jährigen im Weinviertel rund 400.000 Euro.
Betrüger sind intelligent und üben immensen Druck auf die Opfer aus. Genauso vielfältig wie die Lügen an sich sind auch die Betrugsmaschen.
Johannes Zöchbauer, Leiter des Ermittlungsbereichs Betrug
Die Masche der türkischen Tätergruppen ist dabei immer dieselbe: Als falsche Polizisten getarnt, bieten sie meist älteren Personen an, ihre Vermögenswerte wegen eines angeblich drohenden Einbruchs in Sicherheit zu bringen. „In beiden Fällen ist die Dunkelziffer hoch, da sich die Opfer oft schämen“, erklärt Zöchbauer.
„Handy kaputt, brauche Geld“
Neueste Masche ist der „Tochter-Sohn-Trick“: Über WhatsApp wird von Angehörigen Geld erbeten – etwa für Reparaturen. „Die Opfer überweisen dabei bis zu 5000 Euro“, hält der Ermittlungsleiter fest.
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