Wirbel um Katar-Helden

Laute Misstöne bei Argentiniens Weltmeister-Party

Fußball International
21.12.2022 20:10

Frenetisch gefeierte Argentinier zeigten sich nach dem WM-Triumph als schlechte Sieger. Goalie Martínez verhöhnte Frankreichs Superstar Kylian Mbappé, während Ausschreitungen gar ein Todesopfer forderten.

Die WM-Party in Argentinien nach der Rückkehr von Lionel Messi, der gestern auch in seiner Heimatstadt Rosario gefeiert wurde, und Co. geriet völlig außer Kontrolle. Ein 24-jähriger Fan erlag gestern nach einem Sturz von einem Dach in Buenos Aires seinen Kopfverletzungen. Ein Fünfjähriger liegt im Koma, nachdem ihn ein Marmor-Brocken eines Denkmals am Kopf getroffen hatte. Es kam zu schweren Ausschreitungen, bei denen es acht Verletzte gab.

Für Misstöne sorgten aber auch die Kicker selbst. Vor allem Goalie Emiliano Martínez. Bei der Parade, bei der sich der Doppeldecker-Bus mit den Spielern durch unfassbare Menschenmengen (fünf Millionen waren dabei!) kämpfen musste, spielte Martínez mit einer Puppe, auf der das Gesicht von Kylian Mbappé aufgeklebt war. Der 30-Jährige war bereits rund ums Finale nach seiner Auszeichnung als bester WM-Tormann mit einer obszöne Jubelgeste mit dem Goldenen Handschuh negativ aufgefallen.

Nun tauchten auch Videos auf, die Argentiniens Kicker und Betreuer beim Singen von Schmähgesängen auf unterstem Niveau gegen Journalisten zeigen. Eine Folge des jahrelang schwierigen Verhältnisses zwischen den argentinischen Medienvertretern und dem Nationalteam. Die ewigen Vergleiche mit Legende Diego Maradona nervten Messi & Co. offenbar gewaltig. Die Internationale Journalistenvereinigung (AIPS) forderte eine offizielle Entschuldigung.

WM alle drei Jahre?
Unterdessen drangen Pläne des Weltverbandes FIFA an die Öffentlichkeit, die WM zukünftig im Dreijahresrhythmus auszutragen. Das berichten die englischen Zeitungen „Guardian“ und „Daily Mail“. Ähnliche Überlegungen, die Titelkämpfe alle zwei Jahre abzuhalten, waren auf breite Ablehnung aus Europa und Südamerika gestoßen.

Von der FIFA gibt es bisher keine Stellungnahme. Klar ist, dass eine solche Änderung den globalen Spielkalender durcheinanderbringen und zu Kollisionen mit den kontinentalen Meisterschaften führen würde.

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(Bild: KMM)



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