Es kommt nicht überraschend und spiegelt sich in Zahlen und Daten wider: Das Jahr 2022 gehört - laut vorläufiger Bilanz - zu den drei wärmsten Jahren der Messgeschichte. Auch bei den trockensten und sonnigsten Jahren seit Messbeginn findet sich das ausklingende Jahr im Spitzenfeld wieder. Wissenschaftler sind sich einig, dass diese Entwicklung eine Auswirkung der Klimakrise ist.
„Berücksichtigt man die Prognose bis Jahresende, dann liegt 2022 im Tiefland Österreichs zumindest auf Platz drei in der 256-jährigen Reihe der wärmsten Jahre der Messgeschichte, gleichauf mit 2019“, sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. Laut dem Experten ist sogar Platz zwei, gleichauf mit 2014, noch möglich. „An der Spitze liegt weiterhin 2018.“
Auf den Bergen Österreichs war 2022 zumindest das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte (gemeinsam mit 2015). Je nach tatsächlichem Verlauf der letzten Dezembertage ist aber auch noch Platz eins möglich (gleichauf mit 2020). An einigen Wetterstationen der ZAMG ist 2022 sogar das wärmste Jahr der Messgeschichte. Neue Rekorde gab es zum Beispiel für Klagenfurt, Kufstein, Lienz und Obergurgl sowie für den Patscherkofel und die Villacher Alpe.
Ungewöhnlich heiß, selten zu kalt
Im Jahr 2022 überwogen wie schon in den Vorjahren die Phasen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen und es gab nur wenige deutlich zu kalte Abschnitte.
Jahr der Rekorde auch bei Trockenheit
Das Jahr 2022 war außerdem größtenteils zu trocken. In der österreichweiten Auswertung liegt die Niederschlagsmenge heuer um 15 Prozent unter dem vieljährigen Mittel. 2022 ist damit eines der 15 trockensten Jahre der Messgeschichte. An einigen wenigen Wetterstationen der ZAMG ist 2022 sogar das trockenste Jahr seit Messbeginn, zum Beispiel in Eisenstadt. Ein Plus an Niederschlag gab es quasi auf der anderen Seite Österreichs: Für Bregenz zum Beispiel zeichnet sich ein Plus von neun Prozent ab.
Reich an Sonnenschein gestaltete sich das Jahr 2022 im Westen und Süden des Landes. Vor allem in Vorarlberg, im Tiroler Unterland, in Osttirol und in den Kärntner Gebieten entlang und südlich der Drau schien die Sonne, im Verhältnis zum Klimamittel 1991-2020, um fünf bis 15 Prozent länger. Österreichweit schien im Mittel die Sonne um sechs Prozent länger und damit ist das Jahr 2022 das achtsonnigste der vergangenen 98 Jahre.
Mehr Sonnenschein
Ein herausragend sonniger Monat im Jahr 2022 war der März, der im Flächenmittel eine Anomalie von 53 Prozent aufweist. Ebenfalls sonnenreicher als im Mittel waren die Monate Jänner, Februar, Juni, Juli, Oktober und November, die um neun bis 17 Prozent sonniger verliefen. Deutlich weniger Sonnenschein bekamen der September mit minus 23 Prozent und der Dezember, hier wird es voraussichtlich ein Sonnen-Minus von 30 Prozent geben.
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