Die wunderbare Welt des gedruckten Wissens. Die „Krone“ besuchte eine der größten Antiquariate Österreichs. Dort gibt es Zeitungen und Bücher aus den vergangenen 200 Jahren. Alles Originale. Diese haben ihren Preis. Käufer gibt es. Und das nicht zu knapp. Auch zehntausende Ausgaben der „Kronen Zeitung“ sind hier zu finden.
Wien-Mariahilf, Gumpendorfer Straße 84. Wer hierher kommt, atmet Geschichte, sucht das Besondere, Analoge, Wertbeständige. Als Geburtstagsgeschenk, zum Hochzeitstag, Uni-Abschluss, Firmenjubiläum. Und findet es zumeist. Ernst und Harald Anzböck horten Tageszeitungen, Magazine und Bücher der vergangenen 200 Jahre. Rund zwei Millionen Exponate. Ihr Geschäft ist eines der größten Antiquariate Österreichs.
Älteste „Kronen Zeitung“
„Wir verkaufen fast nur Originale“, sagt Juniorchef Harald. Die älteste „Kronen Zeitung“ ist von 1914. Riesig am Cover: Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajewo, der Auslöser des Ersten Weltkriegs. Die Ränder sind etwas abgenutzt. Ansonsten tadelloser Zustand.
Die Interessenten: Alle Altersgruppen. Beim „Krone“-Besuch sind ständig Kunden im Laden. Per Mail kommen Anfragen aus den Bundesländern, sogar aus Deutschland und der Schweiz.
Zwischen 38 und 58 Euro
Anzböck: „Die Lockdown-Zeit war hart, da wurde wenig gefeiert. Jetzt läuft es wieder sehr gut.“ Zeitungs-Originale kosten zwischen 38 und 58 Euro. Vielkäufer erhalten Rabatt. Vater Ernst, Bücherfreund seit Kindestagen an, hat das Geschäft 1979 gegründet. Eine Zweigstelle befindet sich im 1. Bezirk. Sein Sohn Harald, ein gelernter Koch, stieg vor fünf Jahren in die wunderbare Welt des gedruckten Wissens ein.
Von der „Krone“ ist ab 1959 fast jeder Tag erhältlich, zudem viele Ausgaben aus der Zwischenkriegszeit. Auf den Titelseiten: Holzschnitte statt Fotos. Edel! Alte Ausgaben von „Bravo“, „Playboy“ und Autojournale sind unter den Magazinen am begehrtesten. Zudem Koch- und Kinderbücher sowie medizinische Fachwerke. Wie erhalten die Anzböcks Nachschub? Sie kaufen selbst von Sammlern, aus Nachlässen etc. Und sie haben alle heimischen Zeitungen im Abo.
Harald Anzböck: „Die lagern wir 30 Jahre ein. Dann kommen schon die ersten Interessenten.“ Jetzt werden alle Jahrgänge mit drei hinten aus den Kisten hervorgeholt. Etwa 1973. Und wenn es meinen Ehrentag gar nicht geben sollte? (weil Ostern, Doppelfeiertag etc. gewesen ist und nicht gedruckt wurde) „Dann nehmen die Kunden meist den nächsten Tag. Denn da steht ja drinnen, was an meinem Jubeltag passiert ist“, so der 38-jährige Firmenchef.
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