Der Überfall Russlands auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 gestartet wurde, hat für die Initiative „Nachbar in Not“ viel Arbeit und damit auch den erfolgreichsten Start einer Hilfsaktion der Initiative gebracht. Der ORF startete noch am selben Februartag den Hilfeaufruf. Seither sind in den ersten zehn Monaten mehr als 95 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Ein Ende des Krieges und damit auch der Aktion „Hilfe für die Ukraine“ ist allerdings nicht in Sicht.
Die Not in der Ukraine und der Flüchtlinge aus dem osteuropäischen Land ist groß.
Laut dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR sind bis Dezember mehr als 16,3 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist, 7,8 Millionen Menschen sind in andere Staaten geflüchtet. Dazu kommen mindestens 6,5 Millionen Binnenflüchtlinge im Land selbst.
Das hat umfangreiche Hilfsaktionen notwendig gemacht, und da war „Nachbar in Not“ - unter dessen Dach haben sich die Hilfsorganisationen Caritas, Rotes Kreuz, Care, Diakonie, Volkshilfe, Hilfswerk, Arbeitersamariterbund und Malteser zusammengefunden - umfangreich beteiligt.
Durch die zerstörte Energie-Infrastruktur spitzt sich die humanitäre Not noch weiter zu. Die Menschen brauchen weiterhin dringend Heizmöglichkeiten, warme Kleidung und Decken. Der Winter in der Ukraine wird lang und sehr kalt, Temperaturen von bis zu minus 20 Grad sind keine Seltenheit. Klar ist, unserer Hilfe wird einen langen Atem brauchen.
Andreas Knapp, Auslandshilfegeneralsekretär der Caritas Österreich und Vorstandsvorsitzender der „Nachbar in Not“-Stiftung
Regierung verdoppelte die Spendensumme
Mit den 95 Millionen - 41,96 Millionen davon kamen durch die Verdopplung der Bundesregierung - wurden seit Ende Februar 52 Hilfsprojekte mit einer Dotierung von 59,2 Millionen Euro in die Umsetzung gebracht. 13 sind bereits abgeschlossen, welche die Akuthilfe zum Kriegsbeginn betrafen. Teilweise wurden sie auch durch Nachfolgeprojekte fortgeführt oder in andere Regionen verlagert.
Die Menschen in der Ukraine werden noch jahrelang auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Wir hoffen, dass die Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher so groß bleibt und wir durch die Unterstützung von ,Nachbar in Not‘ weiterhin unseren ,Nachbarn‘ in der Ukraine helfen können.
Michael Opriesnig, Generalsekretär des Roten Kreuzes
39 Projekte aktuell in der Umsetzung
39 Projekte sind gerade in Umsetzung, drei weitere stehen kurz vor dem Beschluss, so „Nachbar in Not“. Bei 17 dieser Projekte geht es vor allem um die Winterhilfe. Zum Beispiel geht es um die Sicherstellung der Energieversorgung, die besonders im Visier russischer Angriffe steht. Die Partnerorganisationen beschafften bisher 479 Generatoren, die zum größten Teil bereits im Einsatz sind. Weitere Beschaffungen werden derzeit geplant.
Welch große Hilfeleistungen durch die Spendenbereitschaft vieler Spenderinnen und Spender seit Februar für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine geschafft wurden, ist ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität in unserem Land.
Pius Strobl, Hauptabteilungsleiter Corporate Social Responsibility und damit ORF-Leiter von „Nachbar in Not“
Von den Hilfsprojekten von „Nachbar in Not“ profitierten mehr als 600.000 Menschen: 530.000 in der Ukraine selbst, 45.000 in der Republik Moldau, 17.000 in Rumänien und 8000 in Polen.
„Nachbar in Not“ Hilfe für die Ukraine. Spendenkonto: IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003; BIC: GIBAATWWXXX. SMS-Spenden mit einem Spendenbetrag zwischen 1 und 50 Euro an +43 664 660 44 66.
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