Jetzt geht ein Aufatmen durch die heimische Wirtschaft: Der heftig geforderte Zuschuss zu den Energiekosten 2023 wurde nun vorgestellt. Er kostet stolze sieben bis neun Milliarden Euro, zwischen 3000 und 150 Millionen Euro zahlt der Bund pro Antragsteller aus.
Für das laufende Jahr haben sich bereits 87.000 Unternehmen für die Hilfen (1,3 Mrd. Euro) angemeldet. Wirtschaftsminister Kocher erweitert den Zeitraum bis Jahresende. Für 2023 wurde das Fördersystem großzügig ausgebaut.
Besteht aus fünf Stufen
Der neue Energiekostenzuschuss hat fünf Stufen und gilt für Strom, Gas, Heizöl usw. Neu ist, dass in den ersten beiden Stufen Energieintensität keine Voraussetzung ist, was etwa Händlern und Hoteliers zugutekommt. Zudem wird die Quote in der Stufe 1 von 30 Prozent auf 60 Prozent der Mehrkosten verdoppelt.
Ein Beispiel:
Ein Bäcker, der 2023 statt 20 Cent 40 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen muss, bekommt von den Mehrkosten (20 Cent) 60 Prozent vom Staat ersetzt. Er erhält damit pro Kilowattstunde 12 Cent Energiekostenzuschuss - für einen Verbrauch so hoch wie 2021.
Je höher die Stufe, desto strenger
In den weiteren Stufen ändern sich die Förderquoten und maximalen Beträge. Je höher die Stufe, desto strenger werden die Auflagen: „Es gibt dann Einschränkungen hinsichtlich Bonuszahlungen und Dividenden“, erläutert Kocher. Zudem gilt eine Beschäftigungspflicht, bis 2024 muss eine Firma 90 Prozent ihrer Mitarbeiter halten.
WKO-Präsident Mahrer, Handelsverbands-Chef Will und andere jubeln über die neuen Hilfen. Wifo-Chef Felbermayr kritisiert, dass die Zuschüsse erneut sehr teuer und zu wenig zielsicher seien. Auch Firmen, bei denen Energie nur einen kleinen Teil der Kosten ausmacht, profitieren. Laut Agenda Austria fehlt bei derart großzügigen Hilfen zudem der Anreiz zum Energiesparen.
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