Vollgepumpt mit Drogen und Alkohol soll ein 27-Jähriger wie von Sinnen in einem Fitnessstudio in Vöcklabruck auf seine Frau eingestochen haben. Das 28-jährige Opfer hatte Schutzengel, durfte das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Es war das, was man heutzutage eine toxische Beziehung nennt. Seit sieben Jahren sind ein 27-Jähriger und eine 28-Jährige ein Paar, fünf davon verheiratet. Man hat ein gemeinsames siebenjähriges Kind, das allerdings bei den Großeltern wohnt. Doch die Beziehung war schwierig, immer wieder gab es Gewaltdrohungen. Der Mann hat Drogen- und Alkoholprobleme. Zuletzt war er in einer Entzugsklinik in Salzburg. „Er war freiwillig hier und war unauffällig“, bestätigte man dort der „Krone“.
Attacke in der Arbeit
Am Mittwoch eskalierte die Situation. Der Mann - für den die Unschuldsvermutung gilt - soll seine Frau im Vöcklabrucker Fitnessstudio, in dem sie arbeitet, abgepasst haben. Laut Auskunft der Polizei und von Zeugen kam es im Eingangsbereich zu einer heftigen Diskussion. Plötzlich zückte der Mann ein Messer, das er offenbar aus der Suchtklinik mitgenommen hatte, stach wie von Sinnen auf seine Frau ein.
Sportler halfen
Einige anwesende Sportler griffen ein, schlugen mit Hantelstangen auf den mutmaßlichen Täter ein, der aber zunächst nicht von seinem Opfer abließ. Schließlich flüchtete er doch, konnte wenig später im nahen Einkaufszentrum Varena von der Polizei festgenommen werden.
Schweigen nach mehr als zehn Stichen
Während der Verdächtige zu den Vorwürfen schweigt, gibt es beim Opfer Entwarnung. „Meine Tochter durfte schon nach Hause“, sagt ihre Mutter im „Krone“-Gespräch. Die 28-Jährige kam relativ glimpflich davon. Ihr Ehemann dürfte zwar mehr als zehnmal auf sie eingestochen haben, die Klinge des Messers brach aber, deshalb waren die meisten Wunden nicht tief. „Jetzt sind wir einmal froh, dass sie über die Feiertage bei uns ist“, sagt die erleichterte Mutter.
Es ging alles sehr schnell
Etwas klarer sind mittlerweile auch die Erkenntnisse zum zeitlichen Ablauf, nachdem die Mutter des Opfers der Polizei Vorwürfe gemacht hatte, dass nichts unternommen wurde, obwohl die 28-Jährige den Notruf gewählt hatte. Dieser erfolgte um 13.48 Uhr, dauerte etwa zwei Minuten. Das Opfer erklärte, dass ihr Mann vor dem Studio gewesen, dann aber wieder gegangen war. Man riet ihr, Anzeige zu erstatten, weil er ihr zuvor mehrmals auf WhatsApp gedroht hatte, sie zu töten. Minuten später, um 14 Uhr, ging dann der Notruf ein, dass eine Frau im Fitnessstudio niedergestochen worden war.
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