Auf seiner Reise bemerkt Martin, dass er vieles nicht weiß. Und er ist sehr froh, dass ihm sein Freund, der Adler Rod Elbahn, die unterschiedlichen Weihnachtsbräuche erklärt.
Weihnachten ist so aufregend, dachte sich Martin, der ja bis vor kurzem noch nichts über dieses Fest gewusst hatte. Er hat bereits einiges von seinem Adler-Freund Rod Elbahn über die Bräuche in Frankreich gelernt. Der Bub überlegte und wünschte sich, dass der Père Noël auch zu ihm und seinem Vater kommen würde.
Rod Elbahn erklärte ihm aber dann: „Zu dir kommt jemand anderes, und weshalb du noch nichts bekommen hast, ist eine andere Sache. Man muss fest an Weihnachten glauben, und in Frankreich glauben die Kinder ganz fest an den Père Noël und sind unter dem Jahr immer brav und artig. Denn nur wenn man an ihn glaubt und brav ist, kommt er zu einem nach Hause und bringt etwas.“
Da, wo Weihnachten mit einem Lottospiel beginnt
Martin überlegte, was „brav sein“ eigentlich ist, den Eltern folgen, nicht schimpfen, im Haushalt mithelfen? Das wird es wahrscheinlich sein. Doch schon drängte der Adler zur Weiterreise. Martin sprang wieder auf den Rücken, und der Vogel flog los. Rod wirbelte durch die Wolken und kurbelte sich dem Himmel entgegen. Martin hatte ein schönes Gefühl im Bauch und freute sich schon, noch mehr über Weihnachten zu erfahren.
Es dauerte nicht lange, und die beiden landeten wieder. Hier war es deutlich wärmer. Martin blickte sich um und fragte den Vogel, wo sie jetzt seien. Der antwortete: „Wir sind in Spanien. Hier beginnt die Weihnachtszeit mit einem riesigen Lottospiel, dem ,Sorteo extraordinario de Navidad‘, das eine lange Tradition hat. Man kauft sich ein paar Lose und hofft, etwas zu gewinnen. Diesen Brauch gibt es schon seit 1812. Aber in Spanien stellt man keine Weihnachtsbäume auf“, krächzte Rod.
Martin fragte sich, was denn nun Weihnachtsbäume seien. Rod Elbahn schüttelte sein Köpfchen, weil er noch immer nicht glauben konnte, dass Martin Weihnachten nicht kannte. Er erklärte: „Weihnachtsbäume, das sind Tannen oder Fichten, die man sich in die Wohnung stellt und schön schmückt.“
Die Messe des Hahns
“Am Heiligen Abend gibt es in Spanien ein Abendessen im Kreise der Familie, und anschließend die Mitternachtsmette Misa de Gallo, die Messe des Hahns. Bis zum 6. Jänner werden in Spanien übrigens gleich mehrere Feste mit Freunden und Familie gefeiert. Bereits am 5. Jänner ziehen die Weisen aus dem Morgenland, die Heiligen Drei Könige, in die spanischen Dörfer ein“, erzählte Rod.
Martin überlegte kurz, um welche Könige es ging und warum die heilig waren. Der Adler erklärte ihm, dass dies drei Männer sind, die sich auf die Suche nach Jesus Christus gemacht hatten und einem Stern gefolgt sind, der ihnen den Weg gezeigt hat.
„In Spanien werden sie mit einem großen Umzug empfangen. Für die Kinder gibt es dabei Süßigkeiten von den Heiligen Drei Königen. Am Abend stellen die Kinder dann ihre Schuhe sowie Wasser und Stroh für die Kamele vor ihre Zimmertür und hoffen, dafür Geschenke zu bekommen. Am 6. Jänner wartet dann auf die spanischen Kinder die lang ersehnte Bescherung“, wusste der Vogel zu berichten, und Martin staunte!
Rod wollte keine Zeit verlieren, und so hoben sie in die sternenklare Nacht ab und flogen weiter und weiter und weiter. Wohin? Das erfährst du schon morgen in unserer Serie „Von einem, der auszog, Weihnachten zu erkunden“.
Wenn Christian und Lesefuchs Theo deine Schule besuchen und euch vorlesen sollen, schreib ein E-Mail an theo@krone.at. Vorlesevideos mit Christian gibt es auch auf www.kidskrone.at.
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