Der Karl-May-Verlag hat nach eigenen Angaben von der Winnetou-Debatte profitiert. „Eine Umfrage hat gezeigt, dass mindestens 70 Prozent der Deutschen hinter Karl May und Winnetou stehen. So hat sich das Ganze auch zu einer positiven Marketingaktion entwickelt und den Verkauf der ,Winnetou‘-Bücher stark angekurbelt“, teilte der Verlag vor Weihnachten mit. Genaue Verkaufszahlen gab er zunächst nicht an.
Im Sommer hatte es eine zum Teil heftige Debatte über kulturelle Aneignung und Rassismus rund die Bücher und Filme über den von Karl May erdachten Apachen-Häuptling Winnetou gegeben. Sie entstand, nachdem ein Verlag zwei Begleitbücher zu einem neuen Winnetou-Film für Kinder zurückgezogen hatte. Manche witterten daraufhin übertriebene Kritik an überlieferten Stoffen.
Verlag: „Froh über Diskussion“
Rückblickend ist der Karl-May-Verlag froh über die Diskussion, wie er weiter mitteilte. „Denn unterschwellig hat sich schon länger bei manchen ein negatives Bild von Karl May entwickelt und man hat ihm zum Beispiel die Missachtung des Genozids an den Indianern in seinem Werk vorgeworfen.“ Dabei würde bereits ein Blick ins Vorwort von „Winnetou I“ genügen, um zu erkennen, dass das absolut nicht stimme.
Künftig würde sich der Verlag freuen, wenn sich Menschen erst einmal mit Karl May und seinem Werk beschäftigten, bevor sie sich in den sozialen Medien dazu äußerten, was vielfach geschehen sei, hieß es.
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