Während heute Abend im ganzen Land Familien zusammenkommen, „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erklingt und die Geschenke unterm Christbaum liegen, geht für so manchen Salzburger das Arbeitsleben wie immer weiter. Die „Krone“ hat einige jener Menschen besucht, die am Heiligen Abend für ihre Mitmenschen da sind und unser Land auch zu dieser besonderen Zeit am Laufen halten.
Eine entscheidende Rolle kommt Thomas Lindner am Heiligen Abend zu. Denn: Wenn der Christbaum Feuer fängt, ist rasche Hilfe gefragt, damit das Weihnachtsfest nicht im Inferno aufgeht. Genau dafür sorgt der Disponent in der Landesalarmzentrale der Salzburger Feuerwehren. Er alarmiert die Einsatzkräfte und behält die Lage genau im Blick. „Ich hoffe auf einen ruhigen Dienst“, sagt Thomas Lindner. Der Floriani meint: „Der Dienst an Weihnachten ist für mich kein Problem. Das gehört einfach zum Beruf dazu.“
Öffis lassen Reisende heute Abend nicht im Stich
Damit die Salzburger gut zur Bescherung und in die Kirche kommen, schwingt sich Ernst Steiner auf den Sitz seines Obusses. „Ich habe keine kleinen Kinder mehr, also ist das für mich kein Problem“, berichtet Steiner, der seit 2013 hinter dem Obus-Steuer sitzt. Für den 53-jährigen Grödiger ist es der dritte Dienst zu Weihnachten. „Die Menschen sind an diesem Tag schon anders“, so Steiner und fügt hinzu: „Sie sind viel entspannter, lachen und sind gut drauf.“
Zugbegleiter David Rieser wird bis 23 Uhr die Strecke Salzburg-Wien betreuen. Für den Dienst hat er sich freiwillig gemeldet. „Eine Selbstverständlichkeit! Ich arbeite, damit die Kollegen bei ihren Kindern sein können“, meint Rieser. Auch am 25. Dezember wird er im Einsatz sein - selbst feiern kann er erst am Stefanitag. Die schönsten Momente sind für ihn, wenn Reisende von ihren Liebsten am Bahnsteig in die Arme genommen werden.
In Tamsweg ist der Weihnachtsdienst Routine
Darauf, ihre Liebsten am Heiligen Abend in die Arme zu nehmen, verzichten auch die Pflegekräfte Martin Gfrerer und Petra Moser am freiwillig. Seit drei Jahren schiebt das Duo gemeinsam im Tamsweger Krankenhaus Weihnachts-Dienst. „Mir macht das nichts aus. Es ist eine besondere Stimmung. Wir haben sogar einen Christbaum und eine Krippe. Wenn es ruhig wird, setzen wir uns zusammen und feiern ein bisschen“, berichtet Martin Gfrerer.
Arbeitsam begeht auch Theresa Hechenberger im Dorf St. Anton in Bruck den Heiligen Abend. In der Caritas-Einrichtung werden Menschen mit Beeinträchtigungen betreut. „Die Diensthabenden überlegen sich ein Programm für unsere Klienten. Die Dienste verteilen wir fair“, sagt Hechenberger, die sich auch um den Dienstplan kümmert.
Wir gestalten den Heiligen Abend mit unseren Klienten möglichst ruhig und besinnlich. Natürlich gibt es eine Bescherung.
Theresa Hechenberger, Sozialbetreuerin
Arzt hilft im Notfall unbezahlt
Etwas aus der Reihe fällt da Michael Stäuble aus Rif. Er sieht für seinen Dienst am Heiligen Abend keinen Euro. Der Notarzt rückt in seiner Freizeit ehrenamtlich als „First Responder“ zu schwer erkrankten und verletzten Menschen aus „Ich überbrücke in Hallein, Anif und Grödig die Zeit, bis Notarzt und Rettung da sind“, erklärt Stäuble.
In gewissen Fällen zählen Sekunden. Deshalb bin ich selbstverständlich auch zu Weihnachten erreichbar. Meine Familie versteht das.
Michael Stäuble, First Responder und Arzt
Da ist es dem Notfallmediziner auch egal, dass er am 23. Dezember erst eine 72-Stunden-Schicht im Rettungsdienst hinter sich gebracht hat. Denn: „Im Notfall zählen Sekunden. Da ist auch Weihnachten keine Ausnahme.“
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