Arzneimittel-Knappheit: Erst nach einer vierstündigen Odyssee gibt es ein Akut-Medikament - aber nur in Niederösterreich ...
Es sind 500 Arzneimittel, die derzeit nicht (oder eingeschränkt) in Österreich erhältlich sind. 500! Eine Zahl – klingt jetzt nicht besonders spektakulär. Außer man ist plötzlich auf ein Antibiotikum angewiesen und hat keine Chance, es in Wien zu bekommen.
Bei vier Apotheken abgeblitzt
„Krone“-Reporterin Sandra Ramsauer berichtet von ihrem Erlebnis: „Stellen Sie sich vor, Ihr Kopf fühlt sich an, als sei er von Vakuum umhüllt. Worte kommen nicht in den Gehörgängen an, weil sie mit stechenden Schmerzen beschäftigt sind. Mein HNO-Arzt diagnostiziert eine Mittelohrentzündung. Das Antibiotikum Amoxicillin hilft!“
Dann begann die Apotheken-Odyssee in Wien. „7. Bezirk: Fehlanzeige. Nächste Adresse Döbling: Beim Blick auf das Rezept sagt die Apothekerin: ,Keine Chance, vielleicht in zwei Wochen.‘ Selbes Szenario in Apotheke drei im 19. und bei Nummer vier (nochmals im 7. Bezirk). Am Ende des Tages endete die Antibiotikum-Suche in Mautern (Niederösterreich). Hier gab es das Medikament.“
Die prekäre Arzneimittel-Lage ist dem Präsidenten der Wiener Apothekerkammer bewusst. Philipp Saiko meint aber, man habe die Situation im Griff. Diese Geschichte beweist das Gegenteil.
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