192 Akteneinträge

Verurteilter Mörder war ein ewiger Querulant

Oberösterreich
25.12.2022 12:00

Er sprengte eine Polizeistation in Luft und erschoss einen jungen Polizisten. Einsichtig zeigte sich Georg Brunnbauer (69) allerdings nicht. Ganz im Gegenteil, er beschäftigte auch hinter Gittern ständig die Justiz.

Er war wohl einer der am längsten einsitzenden „Lebenslänglichen“ Österreichs: Die Rede ist von Gendarmenmörder Georg Brunnbauer (69) aus Ansfelden (Oberösterreich), der nun in Wels verstorben ist. Er hatte 1992 in seiner Heimatstadt den Gendarmerieposten gesprengt, in Rutzing einen Beamten er- und zwei andere angeschossen. Beim Blick ins Gerichtsregister offenbart sich, dass Brunnbauer auch hinter Gittern ein ewiger Querulant blieb – es gibt 192 Akteneinträge!

Der Häftling, der sich nie schuldig bekannte oder gar Reue gezeigt hatte, schrieb ständig Eingaben, um eine Wiederaufnahme seines Verfahrens beziehungsweise eine bedingte Haftentlassung zu erreichen. Und er beschwerte sich auch in einer Tour, wenn ihm Vergünstigungen wie Ausgang vorenthalten wurden.

Immer wieder Anträge
Auf „Krone“-Anfrage teilt das Landesgericht Krems mit: „Der Strafgefangene befand sich zuletzt seit März 2018 in der Justizanstalt Stein, zuvor war er in der Justizanstalt Garsten untergebracht. 2018, 2019 und 2021 stellte er Anträge auf eine bedingte Entlassung.“

Tod in Wels
Auch in Garsten versuchte Brunnbauer zwischen 2009 bis 2017 jährlich sein Glück. Mit Beschluss des Landesgerichtes Krems vom 28. September 2022 wurde Brunnbauer nach der Einholung eines Sachverständigengutachtens mit zahlreichen Auflagen bedingt entlassen. Bei den Auflagen ging es um betreutes Wohnen, Annäherungs- und Kontaktverbote, Alkoholverbot und Bewährungshilfe. „Zu erwähnen wäre auch, dass der Strafgefangene zuletzt aus gesundheitlichen Gründen auch nur mehr eingeschränkt vollzugstauglich war“, so das Kremser Gericht. Am 2. Dezember starb Brunnbauer in Wels.

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