Kurden auf der Straße

Nach tödlichem Angriff: Heftige Proteste in Paris

Ausland
24.12.2022 18:52

Nach dem tödlichen Angriff eines Mannes auf kurdische Einrichtungen in Paris ist es auch am Samstag zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Nach einem zunächst friedlichen Protest im Zentrum der französischen Hauptstadt wurden Autos umgeworfen und in Brand gesetzt, auch Mülltonnen brannten. Polizisten wurden mit Wurfgeschossen angegriffen, die Beamten setzten Tränengas ein. Am frühen Abend beruhigte sich die Lage.

Schon am Freitagnachmittag war es zu Zusammenstößen zwischen einer aufgebrachten Menge und der Polizei gekommen. Protestierende warfen dabei mit Gegenständen, zündeten Mülltonnen an und errichteten Barrikaden. Auch die Fensterscheiben mehrerer Privatautos und Polizeifahrzeuge gingen zu Bruch. Die Polizei hatte auch am Freitag zu Tränengas gegriffen.

Für Samstag hatte eine kurdische Organisation zu einer Versammlung auf dem Platz der Republik aufgerufen. Dazu kamen dann am Samstag mehrere Hundert Menschen zusammen. Viele hielten Transparente hoch und verlangten die Aufklärung der Tat.

Am Freitag hatte laut Staatsanwaltschaft ein 69-jähriger Mann ein kurdisches Kulturzentrum und ein nahe gelegenes Café im 10. Bezirk von Paris angegriffen und drei Menschen erschossen. Zudem gab es Verletzte. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Laut Behörden war er erst jüngst aus Untersuchungshaft entlassen worden, nachdem er vor einem Jahr einen Säbelangriff auf ein Migrantenlager in Paris verübt hatte.

Nach der Vernehmung des Verdächtigen fügten die Ermittler nach eigenen Angaben den ursprünglichen Vorwürfen des Mordes und der Gewalt mit Waffen ein mutmaßliches rassistisches Motiv hinzu. Der ehemalige Lokführer war am Tatort in Polizeigewahrsam genommen und leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden.

Bei den Toten handelt es sich laut dem kurdischen Verband CDK-F um kurdische Aktivisten, unter ihnen eine junge Frau und ein Musiker. Der Verband beschuldigte den türkischen Staat und dessen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, für die Tat verantwortlich zu sein.

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