Aufatmen nach dem Unglück im Skigebiet von Lech/Zürs: Acht Menschen konnten am Sonntag nach einem Lawinenabgang gerettet werden. Nach zwei weiteren Personen wird noch mit Scheinwerfern gesucht.
Die Schneemassen sollen sich Angaben der Polizei zufolge gegen 15 Uhr im Bereich Trittkopf (2720 Meter Höhe) im freien Skigebiet gelöst haben. Ausläufer der Lawine erreichten sogar die gesicherte Skipiste Nr. 134 (Balmen), wo die jetzt Geretteten und Vermissten unterwegs waren. Von einer Person ist bisher bekannt, dass sie in die Klinik nach Innsbruck geflogen wurde. Alle Geretteten sind ausländische Touristinnen und Touristen.
Scheinwerfer angefordert, 200 Menschen im Sucheinsatz
Mehrere Hubschrauber - auch drei Helikopter aus Tirol wurden angefordert - und mehrere Suchtrupps mit Hunden standen beim Lawinenkegel im Einsatz, etwa 200 Personen waren beteiligt. Die Helikopter landeten und starteten immer wieder auf dem Flexenpass (1773 Meter Höhe). Da am Nachmittag bereits Dunkelheit hereingebrochen war, wurden Scheinwerfer angefordert, um die Suche fortsetzen zu können. „Wir tun alles, um die Wintersportler zu bergen“, hieß es seitens der Gemeinde Lech. So wurde etwa der Lawinenkegel ausgeleuchtet.
Schnee bis zu vier Meter
Am Abend gab es dann Entwarnung: Acht Menschen konnten lebend geborgen werden. Nach zwei Personen wird jedoch weiterhin gesucht. Der Einsatz sollte so lange andauern, bis Gewissheit bestand, hieß es. Die Chance, die Vermissten mehr als fünf Stunden nach dem Unglück lebend zu finden, ist gering, sofern sie unter der Lawine verschüttet wurden. Der Schnee ist immer noch bis zu vier Meter hoch. Der Einsatz von acht Hubschraubern wurde am Abend zwar eingestellt, sie waren aber weiterhin in Bereitschaft, um mögliche Verletzte ins Krankenhaus zu bringen.
Den ganzen Tag herrschte laut Warndienst aufgrund von Wind und Neuschnee in ganz Vorarlberg erhebliche Lawinengefahr. Die Flexenstraße (L198) ist derzeit zwischen Zürs und Alpe Rauz gesperrt, es kann nur großräumig über Warth ausgewichen werden. Der Auslöser der Lawine ist unbekannt, Regen könnte eine Rolle gespielt und das Gelände aufgeweicht haben.
Lawinenabgang auch in Tirol
Die Polizei bat mögliche Zeuginnen und Zeugen, sich bei der Polizeiinspektion Lech (059133-8105 100) zu melden. Zudem sollen Personen Kontakt aufnehmen, die möglicherweise eine Angehörige oder einen Angehörigen vermissen.
Nur wenige Stunden zuvor hatte es bereits im Tiroler Sölden einen Lawinenabgang gegeben. Zunächst wurde befürchtet, dass eine Person unter Schneemassen begraben wurde. Nach zweieinhalbstündiger Suchaktion wurde jedoch Entwarnung gegeben.
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