Spannende Geschichten hat Martin mit seinem Freund Rod Elbahn erlebt. Aber er ist noch immer neugierig und will mehr wissen; denn von Abenteuern bekommt er nie genug.
„Jetzt wird es aber wieder Zeit, dass wir zu dir nach Hause fliegen, Martin“, schnaufte Rod Elbahn. Der Junge war aber so neugierig und wollte noch viel mehr über Weihnachten erfahren. Doch der Vogel bestand darauf, und so machten sie sich auf den Weg zu Martins Haus. Der Adler flog diesmal besonders hoch, und die Erde unter ihnen glich einem Lichtermeer. Überall funkelte und leuchtete es. Martin hatte ein wohlig warmes Gefühl im Bauch.
Während die beiden Weltenbummler von einem Stern zum anderen segelten, erzählte Rod noch von einigen Weihnachtsbräuchen. „Es gibt Norweger, die glauben, dass am Weihnachtsabend Hexen und böse Geister durch die Nacht ziehen. Und womit reisen Hexen am liebsten? Mit einem Besen natürlich. Also verstecken sie ihre Besen. Der Weihnachtsmann heißt hier übrigens Julenissen und ist eher eine Art Kobold.“
Neue Socken tragen und brav sein
„In Island wiederum muss man sich zu Weihnachten in Acht nehmen. Auf der Insel aus Feuer und Eis treibt nämlich in der Weihnachtszeit eine Weihnachtskatze namens ,Jólakötturinn’ ihr Unwesen. Sie ist auf der Suche nach unartigen Kindern, und man bleibt nur verschont, wenn man neue Socken trägt und den Tag über besonders brav war. Ein Schmusekätzchen ist das nicht“, krächzte Rod und wirbelte Martin herum.
„In Brasilien fliegt der Weihnachtsmann mit einem Hubschrauber, in Venezuela fährt man mit den Inlineskates zur heiligen Messe, und, und, und. Es gibt noch einiges mehr, was ich dir erzählen könnte, doch jetzt wird es Zeit, dass du wieder zu deinem Vater kommst und mit ihm Weihnachten feierst“, drängte Rod.
„Man feiert mit Familie und Freunden“
Er landete auf der Wiese, wo Martins Haus stand. Der stieg vom Rücken des Adlers und war etwas traurig. Martin wollte jetzt auch unbedingt Weihnachten feiern. Der Vogel fragte Martin, ob es ihm denn gefallen habe und ob er nun verstanden habe, was Weihnachten bedeutet. Der Bub überlegte kurz und sagte: „Eines haben die ganzen Feste gemeinsam: Man feiert mit seiner Familie und den Freunden, und man freut sich, dass man ein paar schöne Stunden gemeinsam verbringen darf.“
„Genau“, sagte der Adler, „es kommt nicht auf die Geschenke an, sondern viel mehr auf den Zusammenhalt und die Gemeinschaft!“ Martin wollte nun noch von seinem Freund wissen, wer denn für seine Geschenke zuständig sei. Der Adler lachte und sagte: „Das Christkind! Es kommt aber nur, wenn man während des Jahres brav war und fest an es glaubt. Denn wenn man nicht an das Christkind glaubt, kommt es auch nicht zu einem nach Hause.“ Martin beschloss, dass er von nun an ganz fest an das Christkind glauben würde.
Der Vogel freute sich, dass Martin so glücklich war, und schickte ihn zu seinem Vater ins Haus. „Danke dir, lieber Adler, dass du mir das alles gezeigt hast!“, sagte Martin. „Aber klar! Ich komm dich bald wieder besuchen, damit wir uns in ein neues Abenteuer stürzen können“, antwortete der Adler und hob ab in die tiefschwarze Nacht. Martin stürmte ins Haus, erzählte seinem Vater alles, und die beiden verbrachten einen wunderbaren Weihnachtsabend mit einem schön geschmückten Christbaum, auf dem auch das Himmeli hing, das Martin mitgebracht hatte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.