Kurz vor angekündigten Silvester-Randalen schlug die „Soko“ zur Linzer Gewaltnacht zu: Der Hersteller des berüchtigten TikTok-Videoaufrufs wurde ausgeforscht, zwei Anführer „sitzen“.
Nach der Nacht der Schande mit Szenen wie aus einem Krisengebiet Ende Oktober in der oberösterreichischen Landeshauptstadt herrschte Schockzustand im Land. Gewaltbereite Jugendliche hatten sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Letztlich wurden 123 großteils Jugendliche mit Migrationshintergrund angezeigt, weitere sechs waren strafunmündig, weil noch Kinder bzw. unter 14 Jahre alt.
„Ich wollte mit dem Video berühmt werden“
Eine eigene zehnköpfige Sonderkommission „Soko Halloween“ ermittelte nun fast zwei Monate. Jetzt der Knalleffekt: Die drei Rädelsführer der Randale wurden von den Ermittlern und der Staatsanwaltschaft Linz ausgeforscht.
Ein schwieriger Einsatz. Für derartige Handlungen gibt es keine Toleranz. Bei den folgenden Ermittlungen hat die Polizei ganze Arbeit geleistet.
Innenminister Karner sieht die Aktion als Fingerzeig Richtung Silvester.
Verdächtiger 1: Er ist der Drahtzieher und „Videoproduzent“ des berüchtigten TikTok-Gewaltaufrufs „Morgen wird Linz zu Athena“. Ein gleichnamiger französischer Netflix-Streifen handelt von einer von Sicherheitskräften belagerten Hochhaussiedlung in einem Pariser Vorort. Motiv des geständigen und auf freiem Fuß angezeigten 17-jährigen Nordmazedoniers aus einer 1700-Einwohner-Ortschaft im Bezirk Perg (OÖ): „Ich wollte berühmt werden.“ Bei einer Razzia wurden Handys sichergestellt.
Verdächtiger 2: Ein 21-jähriger syrischer Asylwerber (er kann nicht abgeschoben werden) aus Linz. Er ist nicht geständig, soll die Randalierer verbal und mit Handzeichen zu den Ausschreitungen angestachelt haben. Im Verhör höhnte der junge Mann: „Der Polizei hat es auch Spaß gemacht“ – U-Haft!
Verdächtiger 3: Ebenso hinter Gittern sitzt ein vorbestrafter arbeitsloser Spanier. Er hatte Steine und Knallkörper auf Beamte geworfen. Der 19-jährige Gewalttäter war auch schon für Silvester-Randale gerüstet: Im Zuge einer Hausdurchsuchung wurden 162 Raketen der höchsten Gefahrenstufe 4 beschlagnahmt.
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