"Noch im Gefängnis"
Ratko Mladic offenbar doch nicht im Krankenhaus
Mladic war nach 16-jähriger Flucht Ende Mai in Serbien festgenommen und an das UNO-Tribunal überstellt worden. Vor der angeblichen Einlieferung Mladics ins Spital hatte die Anklage versucht, den Prozess, in dem es hauptsächlich um ein Massaker an rund 7.000 Menschen in Srebrenica geht, zu beschleunigen.
Der Chefankläger des Haager Gerichts beantragte am Mittwoch eine Prozess-Teilung. Laut diesem Vorschlag soll ein Verfahren nur das Massaker von Srebrenica betreffen, das andere sämtliche anderen Mladic angelasteten Kriegsverbrechen. Die Teilung würde eine möglichst schnelle Aufnahme der Verfahren ermöglichen. Zudem wäre sie wohl auch angesichts einer eventuellen Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Angeklagten notwendig.
Geiselnahme von UNO-Soldaten angelastet
Die Anklage lastet Mladic - neben dem Massaker an rund 7.000 Bosniaken (Muslimen) in Srebrenica und weiteren acht bosnischen Gemeinden den Beschuss von Sarajevo - auch die Geiselnahme von UNO-Soldaten an. Der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben wollte sich zur Anklage - ebenso zu seinem gesundheitlichen Zustand - von Anfang an nicht öffentlich äußern.
Bei seinem ersten Erscheinen vor Gericht Anfang Juni hatte er lediglich die Kriegsverbrechensvorwürfe als "monströs" bezeichnet. Beim zweiten Auftritt Anfang Juli musste er aus dem Gerichtssaal entfernt werden, nachdem er dem Richter immer wieder ins Wort gefallen war.
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