Zum vierten Mal seit Oktober flogen „falsche Polizisten“ auf: Zwei Männer gaben sich bei einer 73-jährigen Grazerin am 19. Dezember als „Polizeioberinspektor sowie Polizeinotrufbeamter“ aus. Sie wollten der Dame Bargeld abknöpfen, die dann aber zum Pech einer der mutmaßlichen Täter misstrauisch wurde...
„Ihr Vermögen ist durch eine auf der Flucht befindliche Räuberbande gefährdet. Holen Sie ihr Bargeld von der Bank und übergeben Sie es an uns. Wir kommen zu ihrer Wohnadresse.“ Mit diesem Sachverhalt meldeten sich ein „Polizeioberinspektor sowie ein Polizeinotrufbeamter“ bei einer 73-jährigen Grazerin am 19. Dezember per Telefon. Um die Glaubwürdigkeit des Gespräches zu unterstreichen, wurde die Frau zusätzlich auch mit einer „Polizeipsychologin“ verbunden.
Vertrauen mit Frau aufgebaut
Über mehrere Tage meldeten sich die zwei unbekannten Männer bei der Frau und gewannen somit ihr Vertrauen: Die 73-Jährige machte sich bereits auf den Weg zur Hausbank. Aus Sicherheitsgrunden war es ihr aber nicht möglich, Bargeld zu beheben.
Die alte Dame wurde misstrauisch und schilderte das Ganze einem Verwandten. Daraufhin kam es zu einer Anzeige bei der Polizeiinspektion Graz Lend. Die Beamten verständigten gleich das Grazer Kriminalreferat, diese wiederum das Landeskriminalamt Steiermark.
Deutscher zwei Tage später festgenommen
An der Wohnadresse der 73-Jährigen nahmen die Grazer Kriminalisten dann am 21. Dezember einen Tatverdächtigen (21) aus Deutschland fest. Es gelang im Weiteren die Unterkunft des Mannes ausfindig zu machen. Erheebungen ließen einen weiteren Betrugsversuch bei einer 72-jährigen Grazerin auffliegen.
Der „falsche Polizist“ zeigte sich aber nicht geständig. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete seine Einlieferung in die Justizanstalt Graz-Jakomini an.
Polizei warnt: auf Sprache der Betrüger achten!
Ein Ermittler des Landeskriminalamtes warnt bei solchen Betrugsversuchen auf die Sprache zu achten: „Die Täter pflegten mit ihren Opfern neben dem Versuch, eine sehr amtliche Sprache zu imitieren, manchmal auch einen sehr rüden und manchmal einen zu legeren Umgangston.“ Verdächtige Vorfälle sollen sofort bei der Polizei (133) angezeigt werden. „Vor allem wenn die vermeintlichen Polizisten bereits weitere Anrufe angekündigt haben, wäre es ganz wichtig die ‘echte Polizei‘ so schnell wie möglich zu informieren.“
Vierter Täter in nur drei Monaten festgenommen
Seit Oktober konnte man mit Hilfe der Steirer bereits vier Täter festnehmen. „Mit jeder einzelnen Festnahme erlangen wir neue Erkenntnisse, welche uns bei den Ermittlungen helfen“, so der Kriminal-Ermittler.
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