Massaker in Ostukraine
Achtköpfige Familie von Wagner-Söldnern getötet?
In der von russischen Truppen besetzten Stadt Makijiwka in der Region Luhansk im Osten der Ukraine haben mehrere Männer eine achtköpfige Familie getötet und ausgeraubt. Unter den Opfern seien auch vier Kinder, heißt es übereinstimmend in Berichten von russischen und ukrainischen Medien. Der Tat verdächtig sind Söldner der berüchtigten Gruppe Wagner.
Bei dem Überfall seien ein Auto, Bargeld sowie Mobiltelefone erbeutet worden. Die Familie sei am Montagabend mit automatischen Waffen getötet worden. Allen Opfern - unter ihnen auch ein Kind, das erst ein Jahr alt war - sei in den Kopf geschossen worden. Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge wurden drei Tatverdächtige festgenommen.
Tote sollen Volksgruppe der Roma angehören
Anton Gerashchenko, ein Berater des Innenministers der Ukraine, berichtete auf Telegram, dass es sich bei den Toten um Angehörige der Volksgruppe der Roma handle. „Es ist nicht auszuschließen, dass auch ethnischer Hass die wilden Wagnerianer zu diesem Massaker trieb“, schrieb Gerashchenko.
Laut Berichten in ukrainischen Medien handelt es sich bei den Festgenommenen um Angehörige der privaten russischen Söldnertruppe Wagner, die zuletzt wieder neue Mitglieder in russischen Gefängnissen rekrutiert hat. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben gibt es vorerst aber noch nicht.
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35.000 Söldner in Gefängnissen rekrutiert
Wie die russische Gefangenenrechtsaktivistin Olga Romanowa kürzlich erklärte, sollen bereits rund 35.000 Insassen vorzeitig aus russischen Gefängnissen entlassen worden sein, um für Moskau in den Krieg gegen die Ukraine zu ziehen.
„Innerhalb von 24 Stunden werden Mörder und Räuber mit hohen Haftstrafen freigelassen“, berichtete auch der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, der Rekrutierungen durch die Gruppe Wagner selbst im Gefängnis mitbekommen hat, in einem Brief.
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