Aus drittem Hotelstock

Nächster russischer Politiker in den Tod gestürzt

Ausland
27.12.2022 15:18

In Indien ist ein russischer Regionalabgeordneter aus dem dritten Stock eines Hotels gestürzt und gestorben. Der 65-jährige Pawel Antow hatte im ostindischen Bundesstaat Odisha seinen Geburtstag feiern wollen. Nun ermittelt die Polizei, ob es sich bei dem Sturz um Selbstmord oder einen Unfall gehandelt hat.

Drei Tage vor Antows Tod war einer seiner drei Begleiter im gleichen Hotel an einem Herzinfarkt gestorben. Das berichtete ein Polizeiinspektor der indischen Nachrichtenagentur ANI. Antow sei nach dem Tod seines Freundes niedergeschlagen gewesen. Der indische Reiseführer der russischen Gruppe sagte, dass die Männer beim Einchecken im Hotel Alkohol dabei gehabt hätten und betrunken gewesen seien.

Antow sei aus dem dritten Stock des Hotels gestürzt und gestorben, heißt es. Die indische Polizei ermittelt derzeit, ob es sich dabei um einen Suizid oder Unfall handelte. Das Regionalparlament in Wladimir veröffentlichte ein Beileidsschreiben. Die Abgeordneten seien erschüttert über die „Tragödie“, Antow sei voller Energie und Pläne gewesen. Er sei etwa einer der aktivsten Mäzene bei kulturellen Projekten in der Region gewesen, hieß es.

Antow bezeichnete Krieg als „Terror“
Antow war als Fleisch- und Wurstfabrikant zu Reichtum gekommen und als Abgeordneter der Kreml-Partei Geeintes Russland tätig. Er hatte den Ukraine-Krieg zwar in sozialen Netzwerken als „Terror“ bezeichnet, den Post aber wieder zurückgezogen und dem System von Wladimir Putin seine Treue geschworen.

Ungewöhnliche Todesfälle häufen sich
Zuletzt waren mehrere einflussreiche russische Geschäftsleute und Millionäre auf ungewöhnliche Weise ums Leben gekommen. Anfang September starb etwa der Aufsichtratschef des Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, bei einem Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses.

Im April war der frühere Vizechef der Gazprombank, Wladislaw Awajew, tot mit seiner Frau und seiner Tochter in seiner Wohnung in Moskau gefunden worden. Ermittlerinnen und Ermittler teilten mit, der 51-Jährige habe seine Familie und sich selbst getötet. Bewohnerinnen und Bewohner zweifeln diese Version jedoch an.

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