Drittes Jahr in Folge

Umfrage zum Jahreswechsel: Pessimismus allerorten

Österreich
28.12.2022 09:20

Kann das kommende Jahr noch verheerender werden als das ablaufende, mit Krieg vor der Haustür, historischer Teuerung und Existenzängsten? Es kann, sagen die Österreicherinnen und Österreicher in der traditionellen IMAS-Umfrage zum Jahreswechsel. Lediglich 26 Prozent sehen der Zukunft mit Zuversicht entgegen, 32 Prozent sind skeptisch, mehr als ein Drittel macht sich Sorgen.

Zum bereits dritten Mal in Folge ergibt die Umfrage ein äußerst negatives Stimmungsbild, beginnend mit dem Corona-Ausbruchsjahr 2020. Dass die Zuversicht bei drei Messungen hintereinander unter 30 Prozent lag, habe es seit Beginn der Erhebungen 1972 noch nie gegeben, so das IMAS-Institut.

Sorge vor allem bei älteren Generationen
Während der Anteil der Zuversichtlichen auf dem Tiefpunkt und jener der Skeptischen auf einem Höchstwert stagniert, wurden die Besorgten im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte weniger - zugunsten jener, die kein Urteil abgeben wollten. Verhältnismäßig positiv eingestellt sind die jungen Leute, 39 Prozent der 16- bis 34-Jährigen schauen mit Zuversicht voraus. Ähnlich „optimistisch“ waren nur die Absolventen einer Höheren Schule oder Universität mit 34 Prozent. Am besorgtesten waren die Älteren über 60 Jahre (47 Prozent) und Pflichtschulabsolventen (44 Prozent).

Hitparade der Sorgen: Teuerung, Zukunftsangst, Krieg
Die Inflation hat die Corona-Pandemie als Sorgenthema Nummer eins abgelöst. 42 Prozent der Skeptiker und 52 Prozent der Besorgten gaben die Teuerung als Grund für ihre Stimmung an. Damit liegt sie mit Abstand vor Ungewissheit/Zukunftsangst bzw. Krieg/Ukraine-Krieg. Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ist immerhin ein positiver Trend spürbar, obwohl noch immer 60 Prozent (2021: 67 Prozent) eher negativ, aber immerhin 36 Prozent (2021: 30 Prozent) eher positiv zurückschauen.

Neujahrsvorsätze: Sport, Ernährung, Self Care
Ein Drittel der Bevölkerung hat Neujahrsvorsätze gefasst, wobei die meisten mehr Bewegung und Sport machen (45 Prozent), sich gesünder ernähren (43 Prozent) und mehr auf sich selbst achten (42 Prozent) wollen. 37 Prozent wollen mehr Zeit für Familie und Freunde finden, 31 Prozent sparsamer sein und je 23 Prozent abnehmen bzw. ausmisten. Immerhin auch 23 Prozent wollen die Umwelt mehr schonen. Ein Fünftel hat den Vorsatz gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören.

„Krone“-Gesundheitsmagazin: Wie Sie Ihre Neujahrsvorsätze durchhalten

Wünsche: Gesundheit geht über alles
Für das neue Jahr wünscht sich ein Viertel Gesundheit für sich und die Familie. Ein gutes Fünftel hofft, dass sich die persönliche Lebenssituation positiv entwickelt, je 16 Prozent sehnen Frieden bzw. ein Kriegsende in der Ukraine sowie ein Ende der Teuerungen herbei. Ein Leben wie vor Corona wollen neun Prozent, sechs Prozent wünschen sich politische Veränderung oder einen Regierungswechsel und gerade einmal zwei Prozent setzen Umwelt- und Klimaschutz auf ihre Wunschliste.

Details zur Studie

IMAS hat 1002 Personen, repräsentativ ausgewählt für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, in persönlichen Interviews von 9. November bis 1. Dezember 2022 befragt.

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