Der Kärntner Landesrechnungshof sieht schwere Mängel bei den Wolfsberger Stadtwerken und empfiehlt sogar die Rückgliederung.
Die Geschäftsjahre der STW Wolfsberg von 2017 bis 2021 hat der Landesrechnungshof (LRH) unter die Lupe genommen. Pro Jahr fehlten den Stadtwerken zwischen 1,21 und 1,64 Millionen Euro. Nur durch Querfinanzierungen aus den Gebührenbereichen Kanal und Umwelt konnten die Abgänge der anderen Bereiche finanziert werden, so die Prüfer. Lediglich 0,7 Prozent der Wasserleitungen seien pro Jahr saniert worden: Es würde in diesem Tempo 144 Jahre dauern, um das Netz auf Vordermann zu bringen. Kritik gibt es auch an der Gehaltspyramide für die 76 Mitarbeiter: Ein Abteilungsleiter verdient mehr als der Geschäftsführer.
Empfehlung zur Rückgliederung
Festgestellt wurden zudem Unregelmäßigkeiten bei Bauprojekten wie unüblich hohe Preise, Verstöße gegen das Vergabegesetz, Probleme bei Förderanträgen. Der LRH sieht Mängel im internen Kontrollsystem und kritisiert den früheren Geschäftsführer. Für 2020 zahlten die STW 122.818 Euro an Körperschaftssteuer, was die Stadt nicht müsste. „Wir empfehlen daher, eine vollständige Rückgliederung der Stadtwerke zu prüfen“, meint LRH-Direktor Günter Bauer. Das fordert auch Harald Trettenbrein (FP), der schon 2014 als Vertreter im Stadtwerkebeirat Kritik geübt hatte.
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