„Denkt an ihn!“

Papst bittet um Gebet: Benedikt XVI. „sehr krank“

Ausland
28.12.2022 12:38

Papst Franziskus hat am Mittwoch mit einem Aufruf am Ende der Generalaudienz große Sorge über den Gesundheitszustand seines Vorgängers Benedikt XVI. ausgelöst. „Ich möchte Sie alle um ein besonderes Gebet für den emeritierten Papst Benedikt bitten, der in der Stille die Kirche unterstützt“, sagte er. Benedikt sei „sehr krank“.

Auch Franziskus‘ weitere Worte klangen unheilschwanger: „Denkt an ihn und bittet den Herrn, ihn zu trösten und ihn in diesem Zeugnis der Liebe zur Kirche bis zum Ende zu unterstützen.“

Papst-Sprecher: „Verschlechterung in den letzten Stunden“
Papst-Sprecher Matteo Bruni teilte kurz darauf mit: „In den letzten Stunden ist eine Verschlechterung von Benedikts Gesundheitszustand aufgrund des fortschreitenden Alters eingetreten. Die Situation bleibt derzeit unter Kontrolle und wird von Ärzten ständig überwacht.“ Im Anschluss an die Generalaudienz habe sich Franziskus zum Kloster Mater Ecclesiae begeben, um Benedikt XVI. zu besuchen. „Wir schließen uns ihm im Gebet für den emeritierten Papst an.“

Franziskus (re.) und Benedikt im Jahr 2018 (Bild: APA/AFP/Vatican Media)
Franziskus (re.) und Benedikt im Jahr 2018

Vor Weihnachten noch guter Dinge
Der 95-jährige Benedikt XVI. lebt seit seinem überraschenden Abtritt 2013 im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Franziskus hatte ihn erst vor Kurzem zuletzt besucht. „Ich besuche ihn oft und bin von seinem klaren Blick erbaut. Er lebt in Kontemplation. Er hat einen guten Sinn für Humor, er ist klar, sehr lebendig, er spricht leise, aber er folgt dem Gespräch. Ich bewundere seine Klarheit. Er ist ein großer Mann“, so Franziskus in einem Interview mit der spanischen Tageszeitung „ABC“ am 18. Dezember.

Kardinal am Stefanitag: „Er ist bei wachem Verstand“
Erst am Stefanitag hatte sich der in Rom lebende deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller über das Befinden von Benedikt XVI. geäußert. „Ich meine, dass es ihm trotz der Gebrechen des Alters von nunmehr 95 Jahren gut geht. Er ist bei wachem Verstand und geistlich bereit, jederzeit vor seinen göttlichen Richter zu treten“, sagte Müller. Damit gebe Benedikt „ein Beispiel frohen Gottvertrauens“, das er jedem Menschen wünsche.

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