Es war ein schwieriger Einsatz für die Bergretter aus Hallstatt (Oberösterreich) am Dienstagabend. Als sie einen vermissten 24-Jährigen fanden, gab dieser noch Lebenszeichen von sich. Doch nur wenige Momente später verstarb er in den Händen seiner Helfer.
„Einerseits war es ein sehr selektives Gelände. Andererseits haben einige Kameraden den Burschen gekannt“, schildert Bergrettungschef Christoph Preimesberger. Das 24-jährige Opfer lebte zwar in Graz, doch der Großvater ist aus Hallstatt. Die Weihnachtsferien verbrachte die Familie zusammen im Salzkammergut. Am Dienstag machte sich der sportliche, junge Mann alleine auf den Weg, den Vorderen Hirlatz zu besteigen.
Mangelhafte Ausrüstung
Er dürfte aber die winterlichen Verhältnisse unterschätzt haben - und diese wurden ihm auch zum Verhängnis. „Da oben herrscht tiefster Winter. In der Nacht auf Dienstag hat es bis auf 1200 Meter geschneit. Am Dienstag hatte es um die minus sieben Grad. Er war eher für einen Berglauf als für eine Winterwanderung ausgerüstet“, sagt Preimesberger, der selbst am Einsatz beteiligt war.
Hüttenwirt half bei der Suche
Die Rettungskette ins Rollen brachte übrigens die Schwester des Opfers. Diese rief gegen 15 Uhr den 24-Jährigen an, weil er noch nicht zurückgekehrt war. Da beichtete er ihr, dass er erschöpft sei, nicht mehr weiterkam und wohl einen Hubschrauber brauchen würde. Danach gab es keinen Kontakt mehr, er selbst setzte keinen Notruf ab. Weil ein Hüttenwirt mit seinem Feldstecher den jungen Mann noch sah, konnte er für die Bergretter den Suchradius deutlich einschränken.
Als die Helfer bei dem Sportler ankamen, war dieser zwar noch bei Bewusstsein, aber nicht mehr ansprechbar. Wenig später verstarb der junge Mann in den Armen der Bergretter. „Der Frühling im Tal täuscht. Am Berg liegt Schnee, die Markierungen sind unter Schnee und man darf die Temperatur keinesfalls unterschätzen“, warnt Preimesberger vor unvorbereiteten Touren.
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