Auch wenn die (Hammer-)Partie verloren ging - Österreichs Darts-Aushängeschild Mensur Suljovic eroberte am Mittwochabend mit einer bärenstarken Vorstellung gegen Superstar Michael van Gerwen die Herzen der Fans. Und verzauberte vor allem aufgrund einer schier unglaublichen Szene den ganzen „Ally Pally“.
Es ist das entscheidende Leg im fünften Satz, Van Gerwen führt mit 3:1, hat jetzt die Chance mit 121 zu checken und das Match zu gewinnen. Und tatsächlich läuft‘s gut. Er wirft 20, dann Triple-17. Jetzt kann er mit dem Bullseye alles klar machen. Doch der Superstar überrascht, indem er gar nicht auf das Bullseye losgeht. Dafür hagelt‘s Pfiffe im „Ally Pally“, dem legendären Alexandra Palace London. Von vielen wird die Aktion als unsportliche interpretiert, weil Van Gerwen seinem Kontrahenten Suljovic offenbar nicht zutraut, mit seinen nächsten drei Darts Schluss zu machen und den Satz für sich zu entscheiden. Selbst der Kameramann ist perplex - er hatte das Bulleye groß eingefangen, der Dart ging aber ganz woanders hin. Van Gerwen lässt seinen Matchdart fahrlässig - und überheblich? - aus.
Unmögliches möglich
Tatsächlich steht Suljovic jetzt vor einer „irrwitzigen“ Aufgabe, wie es der englische Kommentator nennt. Will er im Spiel bleiben und auf 2:3 in Sätzen verkürzen, muss er - fast unmöglich - 161 checken. Mensur wirft. Triple-20. Jubel in der Halle. Triple-17. Die Fans können sich kaum noch halten, sind knapp vor der Explosion. „Come on now“, brüllt der Kommentator: „Bullseye!“. Und tatsächlich, Mensur trifft exakt in die Mitte des Boards, macht das Unmögliche möglich und sichert sich den fünften Satz. Der „Ally Pally“ tobt, verwandelt sich flugs in einen riesigen Suljovic-Fanklub, feiert, tanzt, singt. Und die beiden Kommentatoren packen ihr Leben nicht mehr. Michael van Gerwen offenbar auch nicht, wie sein Gesichtsausdruck suggeriert.
Suljovic-Fan-Chor
Wo es bis dahin nur vereinzelte Anfeuerungsrufe für den Wiener gab, singen jetzt Tausende im Akkord und in Endlosschleife zur Melodie von „Give it up“ von KC & The Sunshine Band: „Nananananannannanananow - Mensur Suljovic, Suljovic, Mensur Suljovic ...“
So genial die Aktion auch war, zur großen Sensation reichte es für Mensur trotz herausragender Leistung doch nicht. Top-Favorit van Gerwen behielt dann doch die Nerven und zog mit 4:2 ins Achtelfinale ein.
Suljovic und Van Gerwen werden übrigens - wie viele andere Top-Stars auch - bei den Austrian Darts Open in Graz zu Gast sein: von 21. bis 23. April. Hier gibt‘s Tickets zu gewinnen.
Gutes Gelingen und viel Spaß in Graz!
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