„Wackelige“ Bilanz

Das waren die stärksten Erdbeben in Österreich

Österreich
29.12.2022 12:43

2300 Mal hat im Jahr 2022 in Österreich die Erde gebebt. 79 Mal war die Erdstöße auch für die Menschen spürbar, die Magnitude schlug dabei bis zu einem Wert von 3,4 nach Richter aus. Am häufigsten wackelte der Boden übrigens im Landesosten.

Die Anzahl der Beben liegt laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) klar über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 63 spürbaren Beben. Die starke Bebentätigkeit bedeutet aber keinen Trend zu mehr Erdbeben in Österreich, hieß es. „Die tektonische Aktivität unterliegt natürlichen Schwankungen. Phasen mit mehr Erdbeben wechseln sich mit ruhigeren Zeiträumen ab“, sagte ZAMG-Seismologin Rita Meurers.

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Die tektonische Aktivität unterliegt natürlichen Schwankungen.

Seismologin Rita Meurers

Das waren die vier stärksten Erdbeben innerhalb Österreichs im Jahr 2022:

  • St. Johann im Pongau, 25. Februar
    Das stärkste Erdbeben des Jahres ereignete sich am 25. Februar um 22.18 Uhr einige Kilometer südwestlich von St. Johann im Pongau, Salzburg. Das Beben der Magnitude 3,4 wurde von vielen Personen stark verspürt, Gebäude wurden deutlich gerüttelt, kleine Gegenstände fielen um und einige Menschen flüchteten ins Freie. In einigen Gebäuden bildeten sich feine Risse im Verputz. Die Erschütterungen wurden im Umkreis von etwa 30 Kilometer verspürt.
  • Gramastetten, 18. Jänner:
    Zwei Erdbeben erschütterten am 18. Jänner den Raum Gramastetten, Oberösterreich. Sie ereigneten sich um 18.35 Uhr und 22.09 Uhr und hatten Magnituden von 3,2 und 3,1. Die Epizentren wurden nördlich von St. Gotthard im Mühlkreis lokalisiert. Wegen der geringen Herdtiefe von etwa vier Kilometer waren die Bodenbewegungen für viele erschreckend, häufig wurde ein explosionsartiger Knall gehört. Wenig standfeste Gegenstände fielen um und in einzelnen Fällen entstanden feine Risse im Verputz.
  • Marchegg, 2. Oktober
    Im nördlichen Wiener Becken, in der Nähe der Grenze zur Slowakei, ereigneten sich am 2. Oktober drei fühlbare Erdbeben, deren Epizentren etwa sechs Kilometer nordwestlich von Marchegg lagen. Das Hauptbeben um 7.52 Uhr hatte eine Magnitude von 2,9 und wurde deutlich verspürt. Um 10.17 Uhr folgte ein Nachbeben der Magnitude 2,6 und um 11.10 Uhr wurde ein leichtes Nachbeben der Magnitude 2,3 schwach wahrgenommen.
  • Bach im Lechtal, 4. Mai:
    Am 4. Mai wurde um 11.48 Uhr im Tiroler Lechtal ein Erdbeben der Magnitude 2,8 verspürt, dessen Epizentrum etwa vier Kilometer südlich von Elbigenalp lag. Die Auswirkungen des Bebens wurden von vielen Menschen wahrgenommen und zum Teil als stark empfunden, einige flüchteten ins Freie, vereinzelt fielen wenig standfeste Gegenstände um.

Ein weiteres Erbeben hatte sein Epizentrum zwar nicht in Österreich, wurde aber auch bei uns deutlich wahrgenommen: Südlich von Vaduz in Liechtenstein gab es ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 3,8, das am 1. September um 13.57 Uhr registriert wurde. Es war in weiten Teilen Vorarlbergs spürbar. Besonders stark waren die Erschütterungen in Nenzing, Schlins, Satteins und Frastanz wahrnehmbar. Auch in Feldkirch haben viele Personen das Beben deutlich verspürt, vereinzelt wurden Risse im Verputz gemeldet. Kurioses Detail: Zum Zeitpunkt des Erdbebens tagte der liechtensteinische Landtag - und just zum Zeitpunkt des Bebens stand das Thema Erdbeben an der Tagesordnung.

In diesen Bundesländern bebte es am häufigsten
Mit 25 gefühlten Beben im vergangenen Jahr ist Niederösterreich Spitzenreiter unter den Bundesländern. An zweiter Stelle liegt Tirol mit 19 spürbaren Erdbeben. In Oberösterreich wurden mit 14 Ereignissen für dieses Bundesland ungewöhnlich viele Erdbeben beobachtet. In der Steiermark wurden acht fühlbare Beben registriert, in Kärnten sieben und in Salzburg und Vorarlberg ereigneten sich jeweils drei wahrnehmbare Erdbeben.

Über das Online-Wahrnehmungsformular der ZAMG und über die seit März 2021 angebotene App „QuakeWatch Austria“ berichtete die Bevölkerung dem Österreichischen Erdbebendienst von mehr als 4500 Wahrnehmungen.

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