Nicht nur die Sportöffentlichkeit, sondern auch Teamkameraden, ausländische Rivalen, Trainer und Spitzenfunktionäre sind vom plötzlichen Rücktritt von Dreifach-Olympiasieger Matthias Mayer überrascht worden. Hier können Sie die gesammelten Reaktionen nachlesen …
Vincent Kriechmayr (ÖSV-Teamkollege/via ORF): „Er ist einer von jenen, die extrem auf die Jungen geschaut haben - und auch auf mich geschaut hat, obwohl er nur ein Jahr älter ist. Aber er hat trotzdem mehr Erfahrung gehabt als ich. Er hat mir bei vielen Dingen geholfen. Ich bin schon ein bisserl sprachlos gerade, es hat jetzt eine ganz komische Stimmung geherrscht im Teamhotel. Wir werden ihn schmerzlich vermissen. Ich kann nur den Hut ziehen, er ist ein menschlich herausragender Typ!“
Roswitha Stadlober (ÖSV-Präsidentin): „Matthias hat uns nicht nur in vielen Rennen, sondern auch mit dem Zeitpunkt seines Rücktritts überrascht - aber das ist seine persönliche Entscheidung und die gilt es zu respektieren. Matthias hat unauslöschliche Spuren im Skisport hinterlassen. Seine Fähigkeit, bei Großevents noch einmal ein Schäuferl draufzulegen und im entscheidenden Moment die beste Leistung abrufen zu können, war einmalig. Er war auf der Piste ein Ausnahmekönner, aber nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Vorbild. Mit seiner bescheidenen und bodenständigen Art war er sowohl bei seinen Teamkollegen als auch bei den Fans beliebt. Wir können nur Danke sagen für die vielen magischen Momente, die er uns beschert hat. Ich wünsche ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft und hoffe, dass er dem Skisport und dem ÖSV, mit dem vielleicht nötigen Abstand, in irgendeiner Funktion erhalten bleibt.“
Aleksander Aamodt Kilde (Rennläufer/Norwegen/via ORF): „Das war jetzt eine Überraschung für die ganze Welt, glaube ich. Ich weiß nicht, warum, aber mit seinen Resultaten und seiner erfolgreichen Karriere ist das schon okay. Wenn man fertig ist, ist man fertig. Wir hoffen, dass er sagt, ‘nein, das war ein Witz‘.“
Marco Odermatt (Rennläufer/Schweiz/via ORF): „Auch für mich völlig überraschend. Vor zwei Tagen haben wir bei der Startnummern-Auslosung noch gemütlich ein Bier getrunken. Obwohl er ein Österreicher ist, habe ich ihn immer sehr, sehr gemocht. Er ist ein cooler Typ, wir haben immer viel gesprochen und gelacht. ‘Mothl, du wirst deine Gründe haben, alles Gute für die Zukunft.“
Marko Pfeifer (Rennsportleiter ÖSV, Ski alpin, Männer): „Es war auch für mich sehr überraschend. Es hat in den letzten Tagen für diesen Schritt eigentlich keine Anzeichen gegeben. Natürlich ist es extrem schade für uns als Skiverband, dass wir so einen Ausnahmeathleten verlieren, aber ich wünsche ihm für seine weitere Zukunft alles Gute! Was er geleistet hat, drei Mal Olympiasieger, bei drei unterschiedlichen Olympischen Spielen, ist einfach unglaublich und die Mannschaft verliert da sicher einen Leader. Er hat sich stets um die jungen Athleten immer sehr gut gekümmert, hat sie integriert und das ist eine große Lücke, die er in der Mannschaft hinterlässt.“
Sepp Brunner (ÖSV-Männer-Abfahrtstrainer): „Ich war sehr überrascht. Er war gestern nach seiner überstandenen Darm-Grippe wieder fit und gut drauf und er meinte, dass er fahren kann. Der Rücktritt ist für uns alle eine brutale Überraschung, aber für ihn wird es die richtige Entscheidung sein - und das müssen wir so nehmen, wie es ist. Er ist einer der größten Skifahrer, das muss man ganz ehrlich sagen. Ein Vorzeigesportler, einer der die Gruppe geführt hat und auch immer für die jungen Athleten da war, und das tut schon sehr weh, dass wir so einen Menschen verlieren!“
Herbert Mandl (Sportlicher Leiter Ski alpin im ÖSV): „Mich hat es fast aus dem Sessel gehauen, ich war völlig überrascht. Seine Entscheidung müssen wir natürlich akzeptieren. Die Lücke, die er im Team hinterlässt, ist riesengroß und wird auch so rasch nicht geschlossen werden. Matthias hat für den Skisport im Allgemeinen und für den Österreichischen Skiverband sehr viel getan, und dafür kann ich mich nur bei ihm bedanken.“
Rainer Salzgeber (Head-Rennleiter/via ORF): „Ich bin absolut überrascht. Ich habe ihn bei der Besichtigung noch getroffen, aber er hat keine Silbe verloren. Dann habe ich schon gemerkt, irgendwas ist ein wenig anders, weil seine Besichtigung so schnell war. Anzeichen gab es keine, natürlich nach diesen großartigen Erfolgen, die er in den letzten Jahren hatte, speziell nach dem dritten Olympia-Sieg, war es im Raum, wurde darüber geredet, aber es war eigentlich kein Thema.“
Daniel Hemetsberger (ÖSV-Teamkollege/via ORF): „Ich bin nach der Besichtigung ins Zimmer, hab‘ mich gach ‘hinghaut‘ und mein Handy in die Hand genommen. Dort habe ich auf einer Social-Media App ein Video gesehen. Ich war völlig perplex, habe sofort das Handy weggeschmissen, bin runter in die Lobby und da ist er dann gewesen, der Matthias. Dann habe ich ihn gefragt, ob das der Wahrheit entspricht. Er sagte ‘Jaja‘. Dann habe ich ihn zu seiner grandiosen Karriere gratuliert. Ich glaube, der Matthias ist sehr glücklich mit seiner Karriere. Mich freut es, dass ich sein Teamkollege sein durfte, er hat mir sehr geholfen, dass ich da bin, wo ich jetzt bin.“
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