400 Menschen betroffen

Chemikalien im Trinkwasser – Feuerwehr hilft aus

Linz-Stadt-News
29.12.2022 18:00

Ein „Weihnachtsgeschenk“, das niemand will, erhielten rund 400 Leondinger aus den Ortsteilen Staudach, Jetzing und Felling - in Proben aus zwei Messstellen wurde die krebserregende Industriechemikalie PFAS in ihrem Trinkwasser festgestellt.

Vorweg: Die öffentliche Wasserversorgung in Oberösterreichs viertgrößter Stadt, Leonding, ist nicht von den Verunreinigungen betroffen. Jedoch rund 400 Anrainer in den Ortsteilen Staudach, Jetzing und Felling, die ihr Trinkwasser bisher aus dem eigenen Hausbrunnen bezogen haben. Sie wurden seitens der Gemeinde, die wiederum von der Trinkwasseraufsicht des Landes informiert wurde, sensibilisiert, ihr Wasser aktuell weder zum Trinken noch zum Kochen zu verwenden. In Proben wurden per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen – kurz PFAS genannt – nachgewiesen.

Chemikalie stört Immunsystem, Stoffwechsel und Fruchtbarkeit
Zwar wirken PFAS nicht akut giftig, aber von einigen Vertretern dieser Stoffgruppe ist bekannt, dass sie etwa das Immunsystem von Kindern schwächen können, den Fettstoffwechsel stören, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und auch Leber- und Nierenschäden sowie Hodenkrebs hervorrufen können. Darüber, woher die Chemikalien stammen, tappt man noch im Dunkeln. Daniela König, Leiterin der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land: „Eine Möglichkeit könnten längst vergangene, großflächige Feuerlöschübungen am Flughafen sein. Früher waren diese Mittel in Feuerlöschern noch nicht verboten.“ In Salzburg etwa wurde dies durch Messungen am Flughafen bereits bestätigt. In Oberösterreich führte man heuer erstmals Messungen auf PFAS durch – von 279 Proben waren nur die beiden aus Leonding auffällig.

Freiwillige Feuerwehr gibt Trinkwasser aus
Seit gestern gibt es für die Betroffenen die Möglichkeit, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Hart mit Trinkwasser zu versorgen. Eine Notlösung die sich beim „Krone“-Lokalaugenschein gestern frühmorgens bereits großer Beliebtheit erfreute. Rund 25 Personen waren mit ihren Kanistern gekommen. Patrick Krestel von der FF Hart: „Bis 9. Jänner ist dies ab sofort täglich zwischen 7 und 9, sowie 17 und 19 Uhr bei uns möglich.“

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