Stellungen angegriffen

Kiew behauptet: „50 russische Soldaten liquidiert“

Ausland
29.12.2022 21:12

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung russische Stützpunkte in der Umgebung der Industrie- und Hafenstadt Berdjansk im Südosten des Landes angegriffen. Dabei seien rund 50 russische Soldaten „liquidiert“ worden, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Zuvor berichteten mehrere Medien, dass Russland in der Nacht auf Donnerstag die ukrainische Energieinfrastruktur mit insgesamt mehr als 120 Raketen attackierte. 

Die Militärs in Kiew machten keine Angaben dazu, mit welchen Waffensystemen Berdjansk angegriffen wurde. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Schwere russische Angriffe
Die Stadt am Asowschen Meer liegt knapp 100 Kilometer hinter den aktuellen Frontlinien. Am Donnerstag war die Ukraine in mehreren Region bis weit in den Westen des Landes von Russland mit Raketen attackiert worden.

Ukrainische Soldaten (Bild: AP)
Ukrainische Soldaten

Kiew will sich an Untersuchungen zu Rakete in Belarus beteiligen
Nach dem Fund einer ukrainischen Rakete auf dem Staatsgebiet von Belarus bot das Verteidigungsministerium in Kiew seine Mitarbeit an den Untersuchungen des Vorfalls an. In einer Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung des Ministeriums hieß es, dass die Behörde zu einer „objektiven Untersuchung des Vorfalls“ bereit sei. Staatsmedien in der belarussischen Hauptstadt Minsk hatten berichtet, dass eine vom Flugabwehrsystem S-300 abgeschossene Rakete Donnerstagvormittag auf belarussisches Staatsgebiet gefallen sei.

Russische Truppe in Belarus (Bild: Russian Defense Ministry Press Service/AP)
Russische Truppe in Belarus

Kiew wies darauf hin, dass die Ukraine am Donnerstag von einer Welle russischer Marschflugkörper angegriffen worden sei. „Daher ist auch eine Provokation von Seiten des Terroristenstaats Russland nicht auszuschließen, der eine Flugroute seiner Marschflugkörper so ausgewählt hat, um ihren Abschuss im Luftraum über Belarus zu provozieren“, hieß es. Das wäre ein ähnlicher Vorfall wie im November, als polnisches Gebiet getroffen wurde.

Belarus nicht direkt an Kampfhandlungen beteiligt
Der belarussische Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko war über den Vorfall informiert worden. Kurz darauf wurde der ukrainische Botschafter in Minsk ins Außenministerium zitiert, wo ihm eine Protestnote wegen des Zwischenfalls überreicht wurde. Belarus ist nicht direkt an Kampfhandlungen in der Ukraine beteiligt. Allerdings hat Lukaschenko russischen Truppen die Militärbasen in dem Land für Angriffe auf die Ukraine überlassen. In der Ukraine sind die Sorgen groß, dass Russland von Belarus aus einen neuen Angriff starten könnte. Ein solcher Fund einer Rakete könnte von Belarus und Russland als Vorwand genutzt werden, um von dort aus wieder aktiv zu werden.

Putin weihte neue Kriegsschiffe ein
In Moskau weihte unterdessen am Donnerstag Präsident Wladimir Putin in einer Zeremonie per Videobotschaft mehrere neue Kriegsschiffe ein, darunter ein U-Boot, das Atomraketen abfeuern kann. Putin kündigte die Produktion weiterer Schiffe an und rühmte die Fähigkeiten der russischen Marine.

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