Das ist nicht ganz nach Plan verlaufen: Zwei Tage nachdem er gegenüber Klimaaktivistin Greta Thunberg auf Twitter den Auto-Macho raushängen ließ, ist der frühere Kickbox-Profi Andrew Tate am Donnerstag in Rumänien festgenommen worden. Die Justiz war dem mutmaßlichen Menschenhändler, Vergewaltiger und Bandenkriminellen auf die Schliche gekommen, weil er ein Hassvideo gegen Thunberg verbreitete, auf dem eine Pizzaschachtel mit rumänischer Aufschrift zu sehen war.
In dem Video ließ sich Tate in rotem Boxermantel und mit einer Zigarre in der Hand über Thunberg aus, nachdem diese einen Protz-Tweet Tates eiskalt „geburnt“ hatte. Tate hatte sich darin direkt an die Klimaaktivistin gewandt, um mit seinen Benzinfressern zu prahlen.
„Hallo Greta Thunberg. Ich habe 33 Autos. Mein Bugatti hat einen w16 8.0L quad turbo. Meine ZWEI Ferrari 812 competizione haben 6.5L v12s. Das ist nur der Anfang. Bitte gib mir Deine E-Mail-Adresse, damit ich eine vollständige Liste meiner Autosammlung und ihrer jeweiligen enormen Emissionen schicken kann“, schrieb Tate am Dienstag über ein Foto, das ihm beim Betanken eines Sportwagens zeigt.
Die Klimaaktivistin konterte, indem sie ein bekanntes Klischee über Besitzer fetter Sportwagen bemühte. „ja, bitte erleuchte mich. schick mir ein e-mail an smalldickenergy@getalife.com (kleinerschwanzenergie@machwasausdeinemleben.com)“, twitterte Thunberg.
Tate war wegen frauenfeindlicher Kommentare und hasserfüllter Sprache in vielen sozialen Medien verbannt gewesen. So konnte er jahrelang auch nicht auf Twitter präsent sein. Aufgehoben wurde die Sperre vom neuen Twitter-Chef Elon Musk. Nach Tates Festnahme wurde dieser Schritt hämisch kommentiert. So schrieb eine Nutzerin ironisch, dass sie Musk retrospektiv Recht geben müsse, denn „die Twitter-Wiederzulassung von Andrew Tate war ein Beitrag zum Kampf gegen Menschenhandel“.
Tate wurde gemeinsam mit seinem Bruder Tristan festgenommen, teilte die rumänische Anklagebehörde nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mit. Es habe auch eine Razzia in der Wohnung der beiden in Bukarest gegeben. Die Ermittlungen gegen die beiden Brüder liefen bereits seit April. Insgesamt gebe es vier Verdächtige. Ihnen werde vorgeworfen, eine kriminelle Bande gebildet zu haben mit dem Ziel, „Frauen zu rekrutieren, unterzubringen und auszubeuten, indem sie dazu gezwungen werden, pornografische Inhalte für die Verwendung auf einschlägigen kostenpflichtigen Websites zu produzieren“. Man habe sechs Frauen ausfindig machen können, die von den Verdächtigen ausgebeutet worden seien.
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