Ex-Skistar und „Krone“-Kolumnist Stephan Eberharter schreibt heute über den überraschenden Rücktritt von Matthias Mayer.
Ich habe mir das Interview von Matthias Mayer, bei dem er live im ORF seinen Rücktritt bekannt gab, mehrere Male angeschaut. Und irgendwie hat es mich ein bisschen verwirrt zurückgelassen. Irgendwie mysteriös, denke ich mir. Logischerweise ist seine Entscheidung voll und ganz zu akzeptieren. Aber ich habe das Gefühl, dass uns der „Mothl“ irgendetwas nicht sagt, dass da mehr dahintersteckt. Irgendetwas, was vielleicht erst in Zukunft aufgelöst werden wird.
Das macht doch alles keinen Sinn!? Da nimmst du die Qualen der Vorbereitung auf dich, inklusive des Aufwands fürs Südamerika-Camp. Da muss das Feuer in dir brennen, sonst machst du das ja gar nicht. Und dann beendest du von einer Minute auf die andere in Bormio die Karriere. Da bleibt doch zwangsläufig die Frage nach dem Warum im Raum stehen.
Wobei, eines möchte ich schon auch ganz klar festhalten: Ich bin der Erste, der versteht, wenn ein Abfahrer sagt: „Ich kann das nicht mehr!“ Das ist kein Hundertmeter-Lauf, kein Tennis- oder Fußballspiel. Diese Sportler riskieren jedes Mal ihre Gesundheit, ja sogar ihr Leben. Möglicherweise trifft beim „Mothl“ auch einfach das zu. Irgendwann kommt jeder in ein Alter, in dem man über das „echte Leben“, über das Leben nach der Karriere nachdenkt. Nicht zuletzt über die Familie, das ist ganz normal, menschlich.
Dieser Rücktritt lässt uns alle nur spekulieren. Wie gesagt, vielleicht wird uns die Zukunft die wahren Gründe dahinter zeigen.
Stephan Eberharter
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