Kalte Außentemperaturen und geheizte, trockene Innenräume: der Winter stellt eine große Belastung für unsere Augen dar, speziell für Kontaktlinsenträger. Die Folgen können von Rötungen bis hin zu Infektionserkrankungen reichen. Ein Kontaktlinsenoptiker gibt fünf Tipps zur Vorbeugung und Pflege.
Wenn die Temperaturen im Freien sinken, laufen in vielen Gebäuden die Heizungen auf Hochtouren. Darunter leidet nicht nur die Luftqualität, sondern auch der Tränenfilm der Augen, der als eine Art „Schutzschild“ vor Infektionen wie etwa einer Bindehautentzündung fungiert. Durch die höheren Temperaturen kommt es zu einer beschleunigten Verdunstung der Augenflüssigkeit, die zu Rötungen, Jucken oder einem typischen „Brennen“ führen kann.
Träger von Kontaktlinsen leiden besonders, wie Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker erläutert: „Im gesunden Auge ,schwimmt‘ die Kontaktlinse im Tränenfilm auf der Augenoberfläche. Ist jedoch die Menge oder Qualität der Tränenflüssigkeit nicht ausreichend, reißt der Tränenfilm auf und die Kontaktlinsen reizen die Augenoberfläche.“
Ist die Menge oder Qualität der Tränenflüssigkeit nicht ausreichend, reißt der Tränenfilm auf und die Kontaktlinsen reizen die Augenoberfläche.
Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker
Umso wichtiger sei es laut dem Experten, auf die richtigen Pflege- sowie Hygienemaßnahmen zu achten. Folgende fünf Tipps können unerwünschten Irritationen des Sehorgans vorbeugen.
Regelmäßiges Stoßlüften
Auch wenn es draußen kalt ist: achten Sie auf regelmäßige Frischluftzufuhr! Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit, wodurch verhindert wird, dass die Augen durch die trockene Heizungsluft zu sehr austrocknen. Für besonders kälteempfindliche Personen bieten sich beispielsweise Luftbefeuchter oder nasse Handtücher auf den Heizkörpern als Alternative an.
Befeuchtende Augentropfen
Sind Ihre Augen besonders anfällig für Austrocknung und Reizung, so können Augentropfen Abhilfe schaffen. Dabei sollte aber auf entsprechende Produkte ohne Konservierungsmittel zurückgegriffen werden. „Konservierungsstoffe können die Augen erst recht reizen, Trockenheit begünstigen und sich zudem im Linsenmaterial ablagern“, so Markus Geschweidl.
Korrekte Reinigung der Kontaktlinsen
Für die tägliche Pflege sollte auf geeignete Reinigungsmittel gesetzt werden, wie Markus Geschweidl betont: „Säubern Sie Ihre Kontaktlinsen nach jedem Tragen und verwenden Sie dazu die entsprechenden Pflegemittel und Aufbewahrungslösungen.“ Von Leitungswasser rät der Experte jedoch ab. Beläge werden damit nur unzureichend von den Sehhilfen gelöst, zudem besteht durch die fehlenden desinfizierenden Eigenschaften ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Ausreichend Linsenpausen einplanen
Speziell in der aktuellen Jahreszeit sollten Person mit Kontaktlinsen die Tragezeit der Sehhilfen reduzieren und auf Alternativen wie beispielsweise eine Brille ausweichen. Gerade im Alltag, wie etwa bei der Bildschirmarbeit, werden die Augen so merklich entlastet und Reizungen vermieden.
Auf die richtigen Kontaktlinsen kommt es an
Bei der Wahl der geeigneten Sehhilfen sind neben der jeweiligen Augenwerte auch andere Faktoren entscheidend. So sollte etwa der Tragekomfort und die individuellen Eigenschaften der Augen berücksichtigt werden. „Unsere Augen sind so individuell wie Fingerabdrücke“, zeigt Gschweidl auf. Aus diesem Grund empfiehlt der Experte eine ausführliche Beratung durch den Kontaktlinsenoptiker des Vertrauens.
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