Am Neujahrstag ziehen in Goldegg im Pongau traditionellerweise die Perchten von Hof zu Hof. Frau Percht, Habergoaß und Schönperchten bringen Glück und vertreiben das Unheil.
Für Elias ist es das erste Mal im Fell des Bären. Der 12-jährige Bursch schlüpft heute, Sonntag, beim Goldegger Perchtenumzug ins Kostüm des kleinen Bären. Gemeinsam mit Bären-Kollege Andreas zieht er, unter den strengen Augen von Bärentreiber Jonas, mit gut 50 weiteren Goldeggern beim traditionellen Perchtenumzug von Hof zu Hof.
Böses vertreiben, Fruchtbarkeit bringen
Die Perchten sollen in den Raunächten das Böse vertreiben, speziell fürs neue Jahr Glück und Segen bringen. „Den Anfang machen immer die Schiachperchten und Frau Percht und ihre Hexen“, erklärt Franz Harlander, Obmann der Goldegger Perchten. Die doppelgesichtige Figur kehrt mit Hexen das Böse zusammen und macht Platz für das Schöne. Schläge der Birkenruten der Schiachperchten sollen Fruchtbarkeit bringen, anders als Anfang Dezember die Krampusschläge.
Jedes Jahr wechseln die Männer mit dem Umzug in einen anderen Ortsteil. Am heutigen Neujahrstag sind sie in Weng unterwegs. Nur alle zehn Jahre kommen sie am selben Hof vorbei. So kommt jeder zum Zug. „Wir treffen uns um acht Uhr in der Früh. Manch Junger ist da vielleicht noch ein bisserl müde vom Silvesterfeiern oder sogar noch auf den Beinen“, sagt Obmann Harlander schmunzelnd. Seit Wiederaufleben des Perchtenumzugs 1995 habe man ab und zu einmal nachtelefonieren müssen, wenn jemand verschlafen habe.
Das große Finale folgt am frühen Abend mitten im Ort
Auf die bösen Gesellen folgen die Spiegelperchten. Die einzigartigen Tafelfiguren samt Spiegel gibt es nur im Pongau. In den Schönperchten-Figuren soll sich das Böse selbst im Spiegel erblicken und so ein für alle Mal Reißaus nehmen. Sie sind es auch, die mit ihrer Verneigung Glück und Segen bringen. Vor 13 Bauernhöfen machen die Goldegger Perchten heute ihre Aufwartung. Am Ende steht das Finale am Dorfplatz für ganz Goldegg an.
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