Ein geschützter Graureiher wurde nahe St. Roman (OÖ) am helllichten Tag mit einer Schrotflinte erlegt. Zeugen wollen zwei Männer in einem Auto beobachtet haben, sie meldeten der Polizei das Kennzeichen.
Zwei Jäger trauten Freitagmittag ihren Augen kaum, als sie in der zur Gemeinde St. Roman gehörenden Ortschaft Watzing einen VW Tiguan sahen, aus dessen Beifahrerfenster der Lauf einer Schrotflinte ragte. Dann fiel ein Schuss, und ein großer Vogel stürzte vom Himmel. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei dem getöteten Tier um einen Graureiher, der eigentlich europaweit das ganze Jahr unter Schutz steht und nur in Ausnahmefällen geschossen werden darf.
„Meine Kollegen haben den Kadaver sichergestellt und den Fall bei der Polizei angezeigt, denn so etwas ist ein Irrsinn“, empört sich Johann Hauer, Jagdleiter in St. Roman. Der VW Tiguan, in dem zwei Männer gesessen sein sollen, war nach der Schussabgabe vom Tatort geflüchtet, die Augenzeugen hatten sich aber das Kennzeichen merken können. Der Zulassungsbesitzer wurde daher rasch ausgeforscht - es handelt sich offenbar um einen Fischzüchter, der gegenüber der Polizei aber die Aussage verweigert haben soll.
Mir fehlt absolut jedes Verständnis dafür, wenn jemand glaubt, er braucht sich an bestehende Gesetze nicht zu halten.
Johann Hauer, Jagdleiter in St. Roman
„Ich kenne den Mann, es ist ein ehemaliger Jäger, der für unser Jagdgebiet keinen Ausgangsschein hat - das bedeutet, er darf dort auch mit keiner Waffe unterwegs sein“, ärgert sich Hauer. Bereits in der Vergangenheit soll es mit dem Verdächtigen Probleme gegeben haben: „Ich hoffe, der Fall ist rasch geklärt, und die Täter werden zur Verantwortung gezogen.“
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