Neujahrsansprache
Rundumschlag Putins gegen „heuchlerischen“ Westen
In seiner Neujahrsansprache an russische Soldaten hat Wladimir Putin am Samstag dem Westen vorgeworfen, die Ukraine zu nutzen, um Russland zu zerstören. Russland kämpfe in der Ukraine, um das Vaterland zu verteidigen. Den Ukrainern solle eine echte Unabhängigkeit gesichert werden, so Putin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hingegen dankte am Samstag Deutschland für seine Unterstützung. Mit einem Tweet auf Deutsch zum Jahresende bedankte sich Selenskyj bei dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Unterstützung und den neuen sicherheitspolitischen Kurs Berlins. „Waffenlieferungen, Schutz für mehr als eine Million Ukrainer:innen, G7-Präsidentschaft mit Ukraine-Fokus, finanzielle & technische Hilfe, EU-Kandidatenstatus. Danke für die Zeitenwende, Herr @Bundeskanzler!“, twitterte er am Samstag.
„Mögen wir sie im Jahr 2023 mit unserem gemeinsamen Sieg komplett machen“, meinte der Staatschef mit Blick auf die von Scholz ausgerufene Zeitenwende, mit der die Regierung in Berlin auch eine militärische Unterstützung der Ukraine für die Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg eingeleitet hatte. Die Ukraine hofft angesichts massiver russischer Drohnen- und Raketenangriffe auf deutlich mehr Militärhilfe etwa bei der Flugabwehr. Auch Experten meinen, dass das Land für einen Sieg gegen Russland noch viel mehr Waffen und Munition braucht.
Rundumschlag Putins gegen den Westen
Für Russland Staatschef Putin steht fest, dass der Westen in Bezug auf den Frieden „gelogen“ habe, „während er sich auf die Aggression vorbereitete, und jetzt gibt er es offen und ohne zu zögern zu“. Zudem benutze der Westen die Ukraine und ihre Bevölkerung „auf zynische Weise, um Russland zu schwächen und zu spalten“, hieß es in Putins Neujahrsansprache weiter. „Wir haben niemals jemandem erlaubt, dies zu tun und werden es auch nie tun“, unterstrich er.
Die westlichen Eliten beteuerten seit Jahren heuchlerisch ihre friedlichen Absichten, einschließlich der Lösung des Donbass-Konflikts, so der Kreml-Chef. „Eigentlich haben sie Neonazis auf jede erdenkliche Weise ermutigt, militärische und offen terroristische Aktionen gegen die Zivilbevölkerung der Volksrepubliken Donbass fortzusetzen“, fügte der russische Präsident hinzu.
Schoigu: „Sieg über die Ukraine unvermeidbar“
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte in seiner Neujahrsbotschaft, der Sieg über die Ukraine sei unvermeidbar, räumte aber ein, die Lage an der Front sei weiterhin schwierig. Er wandte sich überdies in seiner Rede gegen „diejenigen, die versuchen, unsere ruhmreiche Geschichte und unsere großen Errungenschaften auszulöschen, Denkmäler für die Sieger über den Faschismus zu zerstören, Kriegsverbrecher auf ein Podest zu stellen und alles Russische zu streichen sowie zu entweihen.“
Kiews Verteidigungsminister Olexij Resnikow warnte unterdessen mit einem Video in russischer Sprache vor einer neuen Mobilmachung durch den Kreml schon zu Jahresbeginn und stellte in Aussicht, dass die Ukraine nicht aufgeben werde. Es gebe die Wahl, sich der Einberufung zum Kriegsdienst zu entziehen oder in der Ukraine zu sterben oder zum „Krüppel“ zu werden, so Resnikow in dem Youtube-Video.
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