Podcast: Skistammtisch

Markus Salcher: Drei Olympiaden, Sieben Medaillen

Kärnten
01.01.2023 06:00

Bei schon drei olympischen Spielen war Kärntens Aushängeschild im Parasport, Markus Salcher, und sicherte sich bei jedem Antreten auch immer eine Medaille.

Der Skisport wurde Markus Salcher regelrecht in die Wiege gelegt, denn seine ganze Familie war stets auf den Pisten unterwegs. „Meine Brüder und ich waren immer mit dem SV Tröpolach unterwegs“, erinnert sich der Ausnahmesportler. „Durch meine halbseitige Lähmung auf der rechten Seite habe ich aber vieles anders lernen müssen und eigene Techniken entwickelt, ob nun beim Binden der Schnürsenkel oder beim Linksschwung auf den Skiern.“ 

Gleich bei seinem ersten Antreten bei den Paralympics gelang Markus Salcher die Sensation: „Für mich war die Goldmedaille bei der Abfahrt fast eine Überraschung“, lacht Salcher. „Ich hab gerade für ein Foto den Schaum von einem Bier abgetrunken und bin dann gleich ins Bett, weil am nächsten Tag der Super-G anstand.“ Diesen entschied er dann auch noch für sich und konnte eine Woche später mit Bronze im Riesentorlauf seine dritte Medaille in Sotschi holen. „Das waren perfekte 17 Tage“, bestätigt Markus Salcher. „Parasport hat sonst wenig Fans, aber dort waren 8000 und dazu Putin im Ziel - das war eine komplett neue Erfahrung für mich.“

Trainiert wird im Olympiazentrum in Klagenfurt mit den ÖSV-Stars. „Kärnten ist da wirklich vorbildlich, weil der Parasport völlig integriert ist“, lobt der Olympiasieger die Sport-Infrastruktur. „Gemeinsam mit den anderen Athleten sind wir immer auf der Suche nach den perfekten Trainingsbedingungen.“ Markus Salcher war in Kärnten ein Pionier des professionellen Parasports und hat auch die duale Ausbildung genutzt, um für Sport und Leben fit zu sein.

Markus Salcher und Arno Arthofer zu Gast beim „Krone“-Skistammtisch. (Bild: Jomo KG)
Markus Salcher und Arno Arthofer zu Gast beim „Krone“-Skistammtisch.

Kärnten fördert junge Sportler
„Das passende Schulmodell und die Unterstützung der Familie sind enorm wichtig für eine Profi-Karriere“, bestätigt Landessportdirektor Arno Arthofer, der auch das Olympiazentrum leitet. Bei der Zertifizierung des Olympiazentrums war Inklusion ein ganz wichtiger Aspekt, der besonders vom Sportreferenten Peter Kaiser forciert wurde. „Inklusion ist bei uns kein Schlagwort, sondern wir leben das.“ Über den gemeinnützigen Verein „Kärnten Sport“ bekommen jedes Jahr 130 junge Parasportler und Sportler ihr erstes Sponsoring inklusive Media-Schulungen, Unfallversicherung und der Betreuung im Olympiazentrum.

Parasport-Initiative
Mit einer Parasport-Initiative und einem speziellen Leitfaden sollen jetzt noch mehr Kinder zum Sport gebracht werden. „Wir müssen den Familien und Kindern die Schwellenangst nehmen und die Sportvereine schulen“, erklärt Markus Salcher. „Wir wollen zeigen, was möglich ist - das Training und der Sport haben mir enorm geholfen. Und der Skisport ist ideal: egal ob querschnittsgelähmt mit einem Monoski oder sehbehindert mit Führung - auf Schnee kann fast jeder sportlich aktiv sein.“ 

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