Nach und nach wird klar, was sich in der SIlvesternacht in Oberösterreich alles abgespielt hat. Gröbere Zwischenfälle mit Raketen und Böllern forderten zwei Verletzte, es gab zahlreiche Brände - auch absichtlich gelegte - und in Wels wurden Einsatzkräfte mit Böllern beschossen.
Noch ist die Bilanz der Einsatzkräfte nicht fertig. Es dürfte aber keine schwersten Unfälle mit Böllern und Raketen - wie in Niederösterreich, wo ein 18-Jähriger starb - gegeben haben. Aus Andorf im Innviertel wird berichtet, dass eine Kugelbombe einen Verletzten forderte, der im Spital behandelt werden musste. Der 24-Jährige hatte eine aus Tschechien geschmuggelte Kugelbombe falsch gezündet, als er noch direkt daneben stand. Da kein Notarzt verständigt werden musste, dürften die Verletzungen nicht allzu schwer sein. Und in Attnang-Puchheim musste der Notarzt eine Beinverletzung eines Silvesterschützen versorgen, der in den Schockraum des Vöcklabrucker Krankenhauses kam.
In Haid jagten bisher Unbekannte mit einem Mega-Böller eine Telefonzelle in die Luft. Und in Leonding wurden in einem Klo-Häuschen gleich mehrere Böller gezündet und dieses zerstört. Zum Schießen kam ein 15-Jähriger in Sierning-Neuzeug erst gar nicht mehr: Polizisten stoppten ihn am Moped - er hatte einen Rucksack mit gezählten 74 Sprengkörpern und Raketen dabei, die er nicht haben durfte!
Einige Feiernde waren bewaffnet zum Jahreswechsel gekommen, ballerten mit Schreckschusspistolen herum und das führte auch zu mehreren Polizeieinsätzen. In der Linzer Hartheimerstraße rückte die Cobra an, weil ein 38-Jähriger vor einem Lokal herumballerte. Die Einsatzkräfte nahmen ihn kurzfristig fest, fanden eine Schreckschusswaffe und zwei Packungen Platzpatronen. Es wurde ein Waffenverbot ausgesprochen. Die Ausschreitungen in Linz blieben zum Glück aus, die Polizei meldete keine Randale, nur „normale“ Böllerschießereien.
Brandbomben geworfen
Dafür wurde in Wels „gewirbelt“: Im Bereich Noitzmühle rückten Polizisten und Feuerwehrleute zu einem brennenden Müllcontainer an - und wurden von Jugendlichen mit Böllern beschossen. Als der Brand gelöscht war, brannten in der Nähe ein Spielplatz und ein weiterer Container - jeweils angezündet mit Molotow-Cocktails, also Flaschen, gefüllt mit Benzin, die angezündet geworfen werden.
Gefordert waren die Feuerwehren quer durchs Land: Zumindest 35 Mal wurden Florianijünger alarmiert, weil Hecken oder Mistkübel brannten. In Wels war auch ein Balkon in Brand geraten. Verletzte gab es bei diesen Zwischenfällen aber keine.
In Perg musste die Polizei zu einer Schule ausrücken, vor der Jugendliche Spraydosen, Böller und einen Benzinkanister angezündet - die Hitze war so stark, dass das Pflaster am Vorplatz der Schule geschmolzen war.
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