Ist noch ansteckender

USA: Neue Omikron-Variante XBB.1.5 im Vormarsch

Wissenschaft
02.01.2023 07:41

In den USA geht ein beträchtlicher Teil der neuen Corona-Infektionen auf die erst seit Kurzem bekannte Omikron-Variante XBB.1.5 zurück. So schätzt die US-Gesundheitsbehörde CDC, dass in der Woche vor dem Jahreswechsel hinter rund 40,5 Prozent aller Neuansteckungen XBB.1.5 steckte. Die neue Virus-Variante könnte laut CDC leichter übertragbar sein.

„Wir beobachten XBB.1.5 seit Mitte November, und ihre Häufigkeit hat sich ungefähr jede Woche verdoppelt“, berichtete Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, der deutschen Presse-Agentur.

Die Omikron-Variante zeichnet sich durch die Mutation F486P im sogenannten Spikeprotein, einen nach außen ragende Proteinstruktur der Virushülle, aus. Sie ist jener Teil des Virus, mit dem es an menschliche Zellen bindet. In sozialen Netzwerken hat die Variante, eine von mittlerweile mehr als 650, auch den Namen „Kraken“ erhalten.

Keine Hinweise auf schwere Verläufe 
„Diese Mutation verbessert möglicherweise die Bindung an den Rezeptor ACE2 auf menschlichen Zellen. Was genau dies bedeutet, ist aber nicht klar“, betonte Neher. Ihm seien keine Hinweise bekannt, dass XBB.1.5 zu schwereren Krankheitsverläufen führe.

Erste Untersuchungen wiesen darauf hin, dass die Omikron-Variante - und damit auch ihre Abkömmlinge wie etwa XBB.1.5 - auch Geimpfte und von Covid-19 Genesene deutlich leichter heimsuchen kann als frühere Abkömmlinge des Erregers SARS-CoV-2. Die Welt fieberte den ersten Daten entgegen, die wirklich zeigten, wie sehr die Variante zur Immunflucht fähig ist.

Omikron kann Impfschutz besser umgehen
Die lieferten Forscher bereits Anfang Dezember und bestätigten, dass diese neue Variante den aufgebauten Immunschutz sehr viel besser umgehen kann. „Eine viel beachtete Studie kam dabei auch aus dem Labor von Dorothee von Laer aus Innsbruck“, so der österreichische Virologe Andreas Bergthaler (Bild unten).

Virologe Andreas Bergthaler (Bild: APA/Roland Schlager)
Virologe Andreas Bergthaler

Unklar ist vorerst, warum seither keine völlig neue Corona-Mutation auftrat, die ähnlich erfolgreich war, sondern nur unzählige Abkömmlinge der Omikron-Variante. Aus diesen Gründen bleibt der Virologe in seiner Einschätzung hinsichtlich möglicher weiterer Evolutionssprünge von SARS-CoV-2, die das Virus für Menschen wieder gefährlicher machen, vorsichtig.

Impfung reduziert Risiko vor Spitalsaufenthalt
Die vielen Erkrankungen und Impfungen sorgen mittlerweile für eine „breite Immunität“ in der Bevölkerung. Das reduziert zumindest für grundsätzlich gesunde Personen das Risiko deutlich, durch Covid-19 im Spital zu landen. Es bleiben jedoch die Risiken, die mit Long Covid einhergehen, und die Gefährdung für vorerkrankte Menschen.

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