Kurswechsel in GB
Klimaaktivisten möchten sich nicht mehr festkleben
Die britische Gruppierung der Bewegung „Extinction Rebellion“ hat für das neue Jahr eine neue Taktik bei ihren Protesten angekündigt. Sie wollen sich demnach nicht mehr auf Straßen oder Kunstwerke kleben, sondern den Druck auf die Politik erhöhen. Damit wolle man mehr Menschen für den Klimaprotest gewinnen.
Straßenblockaden mithilfe von Superkleber könnten in Großbritannien bald der Vergangenheit angehören. „Extinction Rebellion" kündigte am Neujahrstag an, damit aufhören zu wollen. „Wir hören auf“, verkündeten sie auf Twitter. Statt der von vielen in der Bevölkerung stark kritisierten Störaktionen plane man andere Formen des Protests. So wolle man beispielsweise das Parlament in London umzingeln, um auf die Botschaften der Gruppe aufmerksam zu machen.
Breite Masse soll für Proteste gewonnen werden
Die Störaktionen seien wichtig gewesen, um aufzurütteln und systematisches Politikversagen im Angesicht der Klimakrise anzuprangern. Die Taktiken müssten jedoch „laufend weiterentwickelt werden". So wollen man nun die breite Masse der Gesellschaft für Formen des kollektiven Protests mobilisieren, anstatt deren Unmut durch blockierte Straßen auf sich zu ziehen.
Gruppe will „traditionelle Gräben überwinden“
Die Kehrtwende wird von den Aktivisten in der Stellungnahme als „kontroverser Beschluss“ bezeichnetet. „Obwohl die Alarmglocken wegen der klimatischen und ökologischen Notlage laut und klar schrillen, hat sich sehr wenig verändert“, so die Gruppierung. „Emissionen nehmen weiter zu und unser Planet stirbt immer schneller“, wird gewarnt. Deshalb will man nun viel mehr Menschen als bisher für den Klimaprotest gewinnen und es so den Mächtigen schwerer machen, die Forderungen der Aktivisten zu ignorieren. „Das Zusammenwirken verschiedener Krisen bietet eine einmalige Gelegenheit, um zu mobilisieren und traditionelle Gräben zu überwinden.“
Eine gesellschaftlich verträglichere Protestaktion wurde für den 21. April angekündigt: Die Gruppe will das britische Parlament ab 21. April tagelang blockieren. Mindestens 100.000 Menschen sollen sich dafür vor dem House of Commons und dem House of Lords versammeln, um so die politischen Entscheidungsträger zum Handeln zu zwingen.
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