Großer Bitcoin-Betrug

Vater und Sohn luchsten Opfern 13 Mio. Euro ab

Wien
02.01.2023 08:15

Ein Schneeballsystem und Dutzende leichtgläubige Opfer sind die Zutaten für einen großen Bitcoin-Betrug eines Vater-Sohn-Gespanns gewesen, der einen Schaden von 13 Millionen Euro verursacht hat. Über 100 Menschen wurden von den Männern betrogen. Die Opfer stammten hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, einige auch aus anderen EU-Ländern.

Die beiden Männer hatten von Jänner 2018 bis Mitte 2019 über die Vertriebsplattform „CMC - Crypto Market Consulting“ und von Dezember 2018 bis Mitte 2020 über die Plattform „Minerva Trading Bot“ agiert, berichtete das Bundeskriminalamt. Sie dürften Personen hohe Renditen versprochen und ihre Opfer zu Investitionen und Veranlagungen von Geldbeträgen oder Bitcoins verleitet haben, wobei das investierte Kapital an professionelle „Trader“ für den Handel auf Kryptobörsen zur Verfügung gestellt worden sein soll. 

Außerdem sei den Anlegern in einem Schneeballsystem eine mehrstufige Vermittlungsprovision in Aussicht gestellt worden, wenn sie erfolgreiche Vermittlungen im Bekanntenkreis durchführten.

Anonymer Hinweis führte zu Vater und Sohn
Auf die Spur der Verdächtigen waren die Ermittler durch einen anonymen Hinweis bzw. eine Anzeige vom 19. November 2019 gekommen. Bei den gemeinsamen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), von Bediensteten des BK und des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnten der zum Tatzeitpunkt im Bezirk Baden wohnhafte 58-Jährige und dessen Vater ausgeforscht werden. 

Geständnis, Gerichtsurteil
Aufgrund eines europäischen Haftbefehls wurde der 58-Jährige am 21. Oktober 2021 in Bulgarien durch die Zusammenarbeit der Zielfahnder des Bundeskriminalamtes mit den bulgarischen Behörden festgenommen und im November 2021 nach Österreich in die Justizanstalt Wien-Josefstadt überstellt. Der 81-Jährige wurde auf Anordnung der WKStA auf freiem Fuß angezeigt. Die beiden Männer zeigten sich bei ihren Einvernahmen geständig. Vater und Sohn wurden jüngst vor Gericht gestellt, sie fassten viereinhalb Jahre bzw. 30 Monate teilbedingt aus.

Es konnten laut BK auch acht weitere Personen ausgeforscht werden, die am Aufrechterhalten des Schneeballsystems beteiligt gewesen sein sollen. Zu den mutmaßlichen Mittätern würden noch weitläufige Ermittlungen geführt. 

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