Altpapst aufgebahrt
Gläubige erweisen Benedikt XVI. die letzte Ehre
Seit 9 Uhr früh können Menschen im Petersdom im Vatikan Abschied vom emeritierten Papst Benedikt XVI. nehmen. Tausende Gläubige stehen Schlange vor dem Eingang der Basilika, um dem am 31. Dezember verstorbenen 95-jährigen Altpapst die letzte Ehre zu erweisen. Der Leichnam Joseph Ratzingers wird drei Tage lang bis zu seiner Beerdigung am Donnerstag öffentlich aufgebahrt sein.
Rom trifft für das Begräbnis des emeritierten Papstes besondere Sicherheitsvorkehrungen.
Mehr als 1000 Polizisten im Einsatz
Wie schon in der Vergangenheit bei der Beisetzung des 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. und bei großen Heiligsprechungszeremonien werden mehr als 1000 Polizisten eingesetzt. Die Zahl der Metalldetektoren zur Kontrolle der Gläubigen beim Zugang zum Petersplatz wird erhöht.
Meloni und Mattarella unter ersten Besuchern
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Präsident Sergio Mattarella zählten zu den ersten Besuchern, die dem emeritierten Papst im Petersdom die letzte Ehre erwiesen. Der Leichnam von Benedikt XVI. in einem roten Messgewand liegt vor dem Bernini-Altar im Petersdom. Neben dem Sarg stehen zwei Schweizergardisten.
Gänswein hält „santo subito“ für möglich
Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein hielt Totenwache. Er begrüßte unter anderem auch Meloni (siehe Bild unten). Der Erzbischof hält es für möglich, dass auch für Benedikt XVI. Forderungen nach einer baldigen Seligsprechung laut werden. Unter dem italienischen Slogan „santo subito“ hatte es dieses Phänomen zuletzt beim Begräbnis von Johannes Paul II. im April 2005 gegeben.
„Außerordentlicher Theologe tot“
Zu Benedikts Tod trudelten aus aller Welt Beileidsbekundungen ein. Politiker, Kirchenmänner und Staatsoberhäupter bezeichneten ihn als „Gigant des Glaubens“, „Verfechter für eine brüderlichere Welt“, „eine prägende Figur der katholischen Kirche“, „großen Gelehrter“ und „einen der außerordentlichen Theologen“.
Ratzinger hatte bereits 2012 Rücktritt beschlossen
Wie erst kürzlich bekannt wurde, hatte Benedikt XVI. schon vor seinem Rücktritt im Jahr 2013 selbigen beschlossen. Den Beschluss habe er bereits 2012 seinem Privatsekretär Georg Gänswein mitgeteilt. Er wollte nicht dem Beispiel von Johannes Paul II. folgen, der 26 Jahre im Amt gewesen war, aber in den letzten Jahren unter anderem an Parkinson und Arthritis gelitten hatte.
Kleine Gruppen von Kardinälen, Nonnen, Seminaristen, Familien, Freunde und Ex-Mitarbeiter von Benedikt XVI. besuchten am Sonntag das Kloster Mater Ecclesiae, in dessen Kapelle er aufgebahrt lag - eine Mitra auf dem Kopf und einen Rosenkranz in den Händen.
Bilder aus dem Vatikan:
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche, ehe er mit seinem Rücktritt für eine Sensation sorgte. Danach lebte der Altpapst im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten. Er starb im 96. Lebensjahr.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.