Der Wirtschaftsbund verzeichnete im Dezember 220.844 offene Stellen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Zahlen damit kaum gesunken. Im Jänner suchen Betriebe österreichweit weiterhin händeringend nach Personal.
Auch im Sozialbereich besteht weiter Bedarf
Ebenfalls in den Top-10 sind nicht konkret zuordenbare Stellen (17.680), die Branchen Soziales/Gesundheit/Schönheitspflege (16.694), Reinigung/Hausbetreuung/Anlern- und Hilfsberufe (10.859) sowie mit viel Abstand Chemie/Biotechnologie/Lebensmittel/Kunststoffe (3833 Stellen). Weniger Personal suchen vergleichsweise Textil/Bekleidung/Mode/Leder (213), Bergbau/Rohstoffe/Glas/Keramik/Stein (276) und Medien/Grafik/Design/Druck/Kunst/Kunsthandwerk (1447).
6,3 Prozent Arbeitslosenquote
Wie berichtet, lag die Arbeitslosigkeit am Jahresende bei 7,4 Prozent. Im gesamten Jahresverlauf waren es laut Arbeitsministerium 6,3 Prozent - der niedrigste Wert seit 2008. Während Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) von einer „positiven Entwicklung“ und einem „sehr robusten Arbeitsmarkt“ spricht, bezeichnen Vertreterinnen und Vertreter des Wirtschaftsbundes die Situation in einer Aussendung als „schwierig“. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer würden vor der Frage stehen, wie sie die kommenden Monate ohne ausreichend Personal durchstehen sollen.
Wirtschaftsbund: Mehr Anreize nötig
„In Kombination mit der Energiekrise bringt der Arbeits- und Fachkräftemangel unsere Betriebe an den Rand ihrer Existenz. Die heimische Wirtschaft braucht daher dringend weitere Entlastungsmaßnahmen und langfristige Arbeitsmarktreformen, um schnellstmöglich aus dieser Krisensituation herauszukommen“, sagte Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger. Er denkt dabei unter anderem an eine Steuerbefreiung von Überstunden, Stundungen für Unternehmen und an ein Modell, das Ältere motiviert, länger im Erwerbsleben zu bleiben.
„Wer über Arbeitskräftemangel klagt, aber gleichzeitig vor allem älteren Menschen und Menschen mit Behinderung oft nicht einmal eine Chance auf einen Arbeitsplatz gibt, beweist, dass hier leichtfertig riesiges Potenzial einfach liegen gelassen wird“, meinte auch die leitende Sekretärin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Ingrid Reischl, in einer Aussendung. Zudem brauche es Angebote und Anreize für Langzeitarbeitslose.
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