Im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos hat die Totenwache für die brasilianische Legende Pelé begonnen. Zahlreiche Fans zogen am Montag an dem in der Spielfeldmitte des Estádio Urbano Caldeira in der Hafenstadt Santos aufgebahrten Leichnam des dreifachen Weltmeisters vorbei.
Für Familienangehörige und Freunde wurden zahlreiche Sessel aufgestellt. Die Fans konnten auf einer Bühne mit etwa fünf Meter Abstand an dem Sarg vorbeigehen. Auch FIFA-Boss Gianni Infantino ließ sich bei der Totenwache von Pele blicken. In dem Stadion wurden viele Blumengebinde niedergelegt, darunter im Namen von Stürmerstar Neymar und des früheren Nationalspielers Romário.
Zuvor war der Sarg vom etwa 80 Kilometer entfernten Hospital Albert Einstein in São Paulo nach Santos gebracht worden. Pelés Sohn Edinho veröffentlichte bei Instagram mehrere kurze Videos von dem Autokorso. „Wir sind zu Hause angekommen“, schrieb er zu dem letzten Clip. Die Totenwache soll 24 Stunden dauern. Auf den Tribünen wurden Banner mit der Aufschrift „Es lebe der König“ und „Pelé 82 Jahre“ sowie einem Bild der Fußball-Legende im Trikot mit der Rückennummer 10 aufgehängt.
Brasiliens neuer Präsident Lula bei Totenwache erwartet
Auch Brasiliens neuer Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung in dem Stadion erwartet. Der Staatschef wolle persönlich Abschied vom dreifachen Weltmeister nehmen, berichtete „G1“. Demnach wird Lula am Montag von der Hauptstadt Brasília nach Santos fliegen.
Am Dienstag wird eine Trauerprozession den Leichnam durch das Viertel, in dem Pelés 100-jährige Mutter noch immer lebt, zu dem Friedhofs-Hochhaus Memorial Necrópole Ecumênica bringen. Dort soll Pelé im Kreis der Familie beigesetzt werden.
Rekordtorschütze der Seleção
Edson Arantes do Nascimento, wie der Stürmer mit vollem Namen hieß, hatte den Fußball wie kaum ein anderer geprägt. Er war schon zu Lebzeiten eine Legende. Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist Pelé noch immer Rekordtorschütze der Seleção, der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft. Auf ebenfalls 77 Tore kommt sein 30 Jahre alter Landsmann Neymar.
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