Jede fünfte Österreicher wird berufsunfähig. In neun von zehn Fällen ist Krankheit dafür verantwortlich, bei jedem zehnten ist ein Unfall der Grund nicht mehr arbeiten zu können. Der Verein „ChronischKrank Österreich“ ist Anlaufstelle, für Menschen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung.
„Heute werden bei uns rund 15 000 Betroffene sowie deren Angehörige in ganz Österreich betreut“, erklärt Mag. Jürgen Holzinger, Obmann des Verein. „Vor allem die Beratung und Betreuung bei rechtlichen und medizinischen Problemen ist uns besonders wichtig. So bringen wir zu diesen Themen mit Unterstützung unserer Rechtsanwälte auch mehrere Hundert Klagen pro Jahr bei Gericht ein.“
Berufsunfähigkeit liegt dann vor, wenn die eigene Arbeitsfähigkeit durch ein unvorhergesehenes Ereignis, wie etwa eine Krebserkrankung oder die Lähmung durch einen Unfall, über sechs Monate um mehr als die Hälfte vermindert wird.
Die Mehrheit der Klagen tritt vor allem im Bereich Berufsunfähigkeit und Pflegegeld auf. Die Berufsunfähigkeit bzw. auch als Invaliditätspension bezeichnet, stellt uns vor große Herausforderungen. Vor allem im Bereich der Psyche gibt es große Probleme. Seit der Reform im Jahr 2014 steigen die Zahlen an Betroffenen massiv an, jedes Jahr werden etwa 50.000 Anträge gestellt.
Die Mehrheit der Anträge wird abgelehnt und die Betroffenen rutschen in unser Sozialsystem ab. Eine dahingehende Reform ist bis Weilen nicht in Sicht, wie Mag. Holzinger bedauert.
Was tun bei Berufsunfähigkeit?
Es bleibt oft nur der Weg zu Gericht. Für viele ist dies aber eine enorme Herausforderung, sowohl für die Psyche als auch finanziell. „Bei unseren Beratungen merken wir immer wieder, dass beinahe zwei Drittel keine Rechtsschutzversicherung haben bzw. wenn überhaupt, keinen Schutz im Sozialversicherungsrecht“, betont Mag. Holzinger.
Der Verein berät persönlich, telefonisch oder per Video-Call kostenlos rund um die Themen Behindertenpass, Pflege und Betreuung, Pflegegeld, Ablehnung von Medikamenten und vor allem auch zum Thema Berufsunfähigkeit.
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