Aufbahrung im Vatikan
Pilger in Rom: „Das ist ein historisches Ereignis“
Wieso kommen Tausende Gläubige in den Petersdom, um sich von Papst Benedikt XVI. zu verabschieden? Die „Krone“ war mit dabei und hat sich umgehört.
Und plötzlich ist es ganz still. Die Gespräche zwischen römischen Schulkindern, die im Chor aufgesagten Ave Marias. Kein Tippen am Handy mehr, keine Selfies. Nur noch Orgelspiel ist im Petersdom zu hören, als Hunderte Gläubige langsam nach vorne zum Altar schreiten. Dort liegt er noch bis zu seinem Begräbnis am Donnerstag aufgebahrt: der Leichnam von Papst Benedikt XVI.
Eine kurze Verbeugung, ein flüchtiges Kreuzzeichen - für mehr Gesten bleibt direkt vor dem Pontifex keine Zeit. „Avanti“, sagen die Einweiser schroff.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Am Montag pilgerten allein bis 14 Uhr circa 40.000 Personen zu Benedikts Leichnam. Das Wetter meint es gut mit den Pilgern - es hat 15 Grad und ist leicht bewölkt. Schon außerhalb des Petersplatzes beginnt es sich zu stauen. Wer sich von Joseph Ratzinger verabschieden will, muss Wasserflaschen zurücklassen und durch den Metalldetektor.
Das Ziel rückt schnell näher
Ist der Petersdom in Sicht, geht es allerdings schnell. Genau eine Stunde und 15 Minuten brauche ich bis zum Altar. Auch viele andere haben mit einer längeren Wartezeit gerechnet. Etwa Stefanie, Stephan und ihr Sohn Levi. Die Deutschen, die am Bodensee leben, waren zufällig in Rom auf Urlaub. „Wir sind gläubig und der Papst war ja Deutscher“, erklären sie, wieso sie gekommen sind. „Es ist etwas Besonderes, hier dabei zu sein.“
„Erleben und weitererzählen“
Ein historisches Ereignis - als solches sehen das Ableben von „Papa Benedetto“ viele, die sich anstellen. „Manche Dinge muss man erleben und weitererzählen“, sagt Emanuela aus Rom. „Ich habe Benedikt als Person interessant gefunden. Er war eine scheue, milde Person.“
Die Menschen hier lachen und weinen, sie beten und machen Fotos. Sie sind Christen, Muslime und Atheisten. Was sie eint, ist der Respekt vor Benedikt und seinem Amt.
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