Kärntner Gemeinden dürfen von ihren Energieversorgern eine Gebühr für die Nutzung von Gemeindegrund und Luftraum kassieren. Diese wird an die Kunden direkt weitergegeben und die Energiekosten könnten dadurch heuer in Klagenfurt um bis zu 200 Euro steigen!
Der 1. April wird heuer alles andere als lustig, weil an diesem Tag die Energiepreise angehoben werden. Die Strom- und Gaspreisbremse der Regierung fängt zwar einen großen Teil der Zusatzbelastung ab, aber trotzdem wird es etwa für die Klagenfurter Haushalte eine empfindliche Steigerung geben. Denn Gemeinden können von ihren Versorgern bis zu sechs Prozent des gesamten Verbrauchs von Strom, Gas, Wasser und Wärme als Abgabe einheben. Doch für diese Abgabe, die direkt an die Verbraucher weitergegeben wird, gilt die Preisbremse nicht.
2022 verdiente die Stadt Klagenfurt so 6,6 Millionen Euro. Doch mit den explodierenden Energiepreisen ist auch die Berechnungsbasis gestiegen. So rechnet die Stadt für 2023 mit über 15,1 Millionen Euro Einnahmen aus dieser Abgabe. Für Klagenfurter Haushalte bedeutet das eine Erhöhung von 129 Prozent - das sind für den durchschnittlichen Haushalt, je nach Berechnung, Mehrkosten von 17 Euro monatlich und mehr.
Für 2022 haben wir im Gemeinderat die Abgabe begrenzt, um die Krise abzufangen. Für 2023 ist das derzeit nicht geplant.
Philipp Liesnig, Vizebürgermeister Klagenfurt
Vizebürgermeister Philipp Liesnig ist sich dieser Problematik durchaus bewusst: „Im Oktober haben wir im Gemeinderat die Abgabe speziell für 2022 verringert, aber das Grundproblem - die hohen Strom- und Energiepreise - bleibt. Hier sind Bundesregierung und EU gefragt, denn eine langfristige Problemlösung auf Gemeindeebene ist weder möglich noch leistbar.“
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