Die 285 Jahre alte Bruderschaft der Vereinigten zu Tamsweg hat einen neuen Kommissär. Der „originale Lungauer“ will sein Amt locker angehen und sich nicht verstellen.
Der tosende Applaus besiegelte am Neujahrsabend sein Schicksal. Christian Bernhofer ist der neue „Kommissär“ der Vereinigten zu Tamsweg. Die 800 Mann starke Bruderschaft gibt es seit 1737, seit 2010 ist sie Unesco-Weltkulturerbe.
Als Bernhofer 1996 eintrat, war das höchste Amt freilich in weiter Ferne. „Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass ich einmal Kommissär werde“, schmunzelt der 49-Jährige. „Aber es ist die größte Ehre und sollte das Ziel jedes Vereinigten sein“, betont er. Ein Ziel, das Bernhofer nun völlig unerwartet erreicht hat. Gerechnet hat er mit seiner Wahl nämlich auch heute nicht. „Klar, man wird hin und wieder darauf angesprochen. Aber damit kann man einfach nicht rechnen“, erzählt Bernhofer.
Auf kaltem Fuß erwischt hat es auch die Frau des neuen Kommissärs. „Sie ist ins Dirndl gesprungen, hat sich schnell geschminkt und ist dann von unseren Junggesellen hergetragen worden“, weiß Bernhofer. Ohne die Unterstützung seiner Frau Magdalena hätte er das Amt auch nicht übernehmen können. „Unsere Frauen sind das Wichtigste für unsere Bruderschaft“, meint Bernhofer.
Sein Amt will er locker und mit klarer Sprache angehen. Er sei ein „originaler Lungauer“ und werde sich nicht verstellen. Sein Wunsch für seine Amtszeit: „Dass wir noch mehr zusammensitzen, reden und auf die Gemeinschaft schauen.“ Zu Ehren des Kommissärs findet am 22. Jänner ein großer Festumzug in Tamsweg statt.
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